Kašperské Hory / Bergreichenstein und Sušice / Schüttenhofen – Muzeum Šumavy / Museum des Böhmerwaldes

Das Museum in Kašperské Hory / Bergreichenstein wurde in den 1920er-Jahren gegründet. Die Dauerausstellung informiert über Natur und Geschichte der Šumava, des Böhmerwaldes. Eine historische Ausstellung präsentiert die reichen Sammlungen des Museums mit den Themen: Besiedlung und Wohnen, Landwirtschaft, Holzindustrie, „Hausindustrie“, Volkskultur, Glasindustrie, Goldgewinnung und die Bergreichensteiner Geschichte. Ein weiterer Teil stellt Künstler vor, die sich von der Landschaft und Natur des Böhmerwaldes inspirieren ließen wie Josef Váchal, Otakar Nejedlý, Alois Moravec, Josef Krejsa, Vincenc Beneš, Miroslav Houšť. Weiter werden die traditionelle Herstellung von Holzschuhen, die Verarbeitung von Flachs, die Viehzucht und die Goldgewinnung dokumentiert. Zu den interessantesten Exponaten gehören Gegenstände der Volkskultur und -kunst wie bemalte Möbel, Hinterglasbilder, Holzschnitzerei, Krippen, Musikinstrumente, Totenbretter. Auch die Entwicklung der Glasindustrie im Böhmerwald wird ausführlich dargestellt. Von Interesse ist vor allem die reiche Zusammenstellung von Jugendstilgläsern aus der Klostermühle bei Rejštejn, weiter die Produktion der Firma Meyr (Lenora, Adolfov) und Beispiele der Glasherstellung in Annín / Annatal. Den größten Schatz des Museums bildet das Ensemble mittelalterlicher Plastik aus der Zeit um 1500, die Werke des Meisters der Beweinung aus Zvíkov, eines berühmten anonymen Künstlers der Spätgotik.
Das Museum in Sušice / Schüttenhofen wurde im Jahr 1880 gegründet. In dieser Zeit, als es in den tschechischen Ländern lediglich 26 Museen gab, war es das erste Museum im südwestlichen Böhmen. Es ist im Voprchovský-Haus untergebracht, einem in der Renaissance umgebauten Gebäude. Der malerische Innenhof mit dem historischen Brunnen grenzt unmittelbar an die Überreste der mittelalterlichen Stadtbefestigung an.
In der Dauerausstellung wird eine Sammlung archäologischer Funde der Urzeit und des Mittelalters präsentiert. Hier findet man zahlreiche Belege für die große Bedeutung, welche die aufblühende Goldgewinnung und die Handelswege für die Region hatten. Den kulturellen Aufstieg in der Zeit vor der Schlacht am Weißen Berg illustrieren nicht nur gotische Plastiken und der Schüttenhofener Zinnschatz (16. und Anfang 17. Jahrhundert), sondern auch Hinterlassenschaften der gebildeten Schüttenhofener Bürger, der Humanisten. Zu den interessantesten Exponaten gehören die barocken Skulpturen aus dem Wallfahrtsort sv. Anděla Strážce (Schutzengelberg) oder Inkunabel und alte Drucke aus der Bibliothek des örtlichen Kapuzinerklosters. Großen Raum nimmt auch die Ausstellung zur Böhmerwälder Glasindustrie ein. In die Zeit der „nationalen Wiedergeburt“ fühlt man sich im bürgerlichen Interieur aus der Mitte des 19. Jahrhunderts versetzt. Zu erwähnen ist auch die Darstellung der Zündholzindustrie von Sušice / Schüttenhofen mit Maschinen und Werkzeug zur Zündholzherstellung, alten Zündmitteln und Zündhölzern.

Muzeum Šumavy Kašperské Hory, náměstí čp. 140, 34192 Kašperské Hory, Tel. +42(0)376/582226, www.muzeum.sumava.net

Muzeum Šumavy Sušice, náměstí Svobody 40, 34201 Sušice, Tel. +42(0)376/528850, www.muzeum.sumava.net


Biotop Wald – Ausstellungsraum der naturwissenschaftlichen Abteilung im Böhmerwaldmuseum in Kašperské Hory / Bergreichenstein.

Das Museumsgebäude in Sušice / Schüttenhofen, das Voprchovský-Haus im Renaissance-Stil.
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