Auf einer Anhöhe am viel befahrenen
Handelsweg von Pilsen nach Nürnberg stiftete im Jahr 1115 der böhmische
Herzog Vladislav I. ein Benediktinerkloster. Mönche aus der schwäbischen
Abtei Zwiefalten bei Reutlingen brachten das Kloster schnell zu
wirtschaftlicher Prosperität. Im 14. Jahrhundert stellte die Abtei in
den machtpolitischen Auseinandersetzungen zwischen König Wenzel IV. und
dem Prager Erzbischof den Zankapfel dar. Die Hussitenkriege wie auch der
Dreißigjährige Krieg setzten dem Kloster und der Ortschaft stark zu.
Zu einer neuen Blüte kam die Abtei im 18. Jahrhundert. Die Klosterkirche
St. Maria, ursprünglich eine romanische Basilika, wurde nach Plänen
Giovanni Santinis im Stil der böhmischen Barockgotik neu errichten. Auf
der Kuppel des prächtigen Baus thront die Krone Herzogs Vladislavs I. Im
Kircheninneren wirkten die Brüder Cosmas Damian und Egidius Quirin Asam,
Kilian Ignaz Dientzenhofer lieferte den Plan für den neuen hochbarocken
Konvent. 1770 war die gesamte Anlage vollendet. Schon 15 Jahre später
sollte das stattliche Kloster ein Opfer der Säkularisation werden. 1825
wandelte es der Fürst zu Windischgrätz in ein Schloss um, das 1945
verstaatlicht und als Kulturzentrum genutzt wurde.
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