Drachenstich-Festspiele Furth im Wald – „Mittelalter erleben“ vom 9. bis 20. August 2007

Die bayerische Grenzstadt Furth im Wald rüstet sich alljährlich zum „Further Drachenstich“, Deutschlands ältestem Volksschauspiel. Vom 2. bis zum 3. Augustsonntag verwandeln sich die Further Bürger in Krieger, Ritter und einfaches Volk aus dem 15. Jahrhundert. Die Stadt legt für fast zwei Wochen ihr Festtagsgewand an und zehntausende Besucher werden in die riesige Arena auf dem Further Stadtplatz gelockt. Acht Aufführungen des rund eineinhalbstündigen Schauspiels finden in der Festwoche statt.
Das Drachentöten hat in Furth im Wald eine über 500-jährige Tradition. Historiker sehen seinen Ursprung in der St.-Georgs-Legende. Seit seiner Entstehung aus der Fronleichnamsprozession hat der "Drachenstich" eine ganze Reihe von Spielfassungen erlebt. Das seit 1951 aufgeführte Festspiel stammt aus der Feder des Schriftstellers Josef Martin Bauer. Seit 2006 wird ein neues, spektakuläres Festspiel des langjährigen Regisseurs Alexander Etzel-Ragusa präsentiert. Die Handlung spielt am 2. Augustsonntag des Jahres 1431, dem Tag der verheerenden Schlacht bei Taus / Domažlice im Böhmischen, als das kaiserliche Heer vernichtend geschlagen wurde, in einer Zeit, in der die Bevölkerung an der Grenze besonders große Not litt. Der Drache wird zur Verkörperung des Bösen schlechthin. So stellt der Sieg des Ritters über den Drachen den Sieg des Guten über das Böse dar.
Erzählt wird die Geschichte von der heimlichen Liebe der Schlossherrin Maria zum Fahnenträger Udo, der in die Schlacht gezogen ist. Der herzogliche Pfleger drängt Maria zur Hochzeit, um ihren Besitz an sich zu reißen. Neid und Missgunst machen sich am Hofe breit. Das Böse in den Menschen scheint sich in einem Ungeheuer zu manifestieren, das die Gegend bedroht. So sucht das Volk schließlich im Further Schloss Schutz vor dem "Drachen". Von den aus der verlorenen Schlacht heimgekehrten Rittern hat keiner den Mut gegen den Drachen anzutreten. Maria, im Further Sprachgebrauch „die Ritterin“, will sich selbst dem Drachen opfern, um so die Menschheit zu erlösen. Da kehrt der vermisst geglaubte Udo zurück. Er verhindert Marias Opfergang und reitet mit Schwert und Lanze gegen das Ungeheuer an und tötet es in einem spektakulären Kampf.
Der große historische Festzug mit über 1400 Gewandeten und über 200 Pferden, mit vielen Musikgruppen und Festwägen lässt jedes Jahr die tausendjährige Geschichte des Further Grenzlandes wieder aufleben. Im Rahmen der Festspielwoche wird zudem ein umfangreiches Begleitprogramm angeboten, wie das mittelalterliche Schwertkampfturnier „Cave Gladium“ mit Ritterlager und einem historischen Markt.

Erstes Deutsches Drachenmuseum
Die Geschichte des Further „Drachenstichs“, aber auch die Mythologie des Drachen im östlichen und westlichen Kulturkreis, der Drache in der Bibel, in Heldensagen und Heiligenlegenden werden im Ersten Deutschen Drachenmuseum gezeigt. In seiner „Höhle“ kann hier der Drache, die Hauptfigur des Further Festspieles, mit seinen neun Tonnen Gewicht und einer Länge von 19 Metern das ganze Jahr über "besucht" werden.

Drachenstich-Festspiele e. V., Stadtplatz 4, 93437 Furth im Wald, Tel. +49(0)9973/50970, Fax +49(0)9973/50985, www.drachenstich.de

Erstes Deutsche Drachenmuseum, Schlossplatz 4, 93437 Furth im Wald, Tel. +49(0)9973/802585 (Kasse), Tel. +49(0)9973/50993 (Verwaltung), www.drachenmuseum.de

Landestormuseum Furth im Wald
Der Name „Landestormuseum“ drückt die Mittlerfunktion aus, die der Stadt Furth im Wald durch ihre unmittelbare Lage an der Landesgrenze zwischen Bayern und Böhmen zukommt. Untergebracht ist das Museum mit einer Fläche von 1200 m2 im ehemaligen Spital und im Stadtturm.
Neben dem Ersten Deutschen Drachenmuseum ist hier die Abteilung „Stadt und Grenze“ zu besichtigen, die neben vor- und frühgeschichtlichen Funden das religiöse und kirchliche, das bürgerliche und bäuerliche Leben der Stadt zeigt. Außerdem sind die Sammlungen der Heimatvertriebenen aus dem sudetendeutschen Kreis Bischofteinitz hier beherbergt. Eine neue viersprachige Ausstellung beschäftigt sich mit den Grenzziehungen der bayerisch-böhmischen Landesgrenze. In der Glasabteilung mit Glas aus Bayern und Böhmen ist das Kindermuseum „Glas – Licht – Spiegel“ entstanden. Neben zahlreichen Experimentierstationen zu Phänomenen der Optik gibt es interaktive Multimediapräsentationen, Filme und Arbeitsblätter für Schulen.

Landestormuseum Furth im Wald, Schlossplatz 4, 93437 Furth im Wald, Tel. +49(0)9973/802585 oder 50993, Fax +49(0)9973/50995, www.drachenmuseum.de, www.kindermuseum-furth.de


Drachenstich Furth im Wald
Der Furcht einflößende Drache speit Feuer.

Das Volk flieht vor dem wütenden Drachen.

Im Landestormuseum Furth im Wald gibt es vieles zu erfahren über die Geschichte der bayerisch-böhmischen Grenze.
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