Das Oberpfälzer Freilandmuseum
Neusath-Perschen bei Nabburg präsentiert auf einer Fläche von etwa 35 ha
die verschiedenen Hauslandschaften der Oberpfalz. Bei einem Rundgang
gelangt man vom „Stiftlanddorf“ über das „Waldlerdorf“ ins „Mühlental“,
von dort führt der Weg zum „Juradorf“ und endet beim „Naabtaldorf“.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Hausformen aus dem Grenzraum zum
böhmischen Nachbarland. So sind im Bereich des Bayerischen und des
Oberpfälzer Waldes Holzblockbauten vorherrschend, wie sie auch im
Böhmerwald speziell in der Stadt Volary / Wallern zu Hause sind.
Andererseits präsentiert das so genannte „Waldlerdorf“ mit einem
hölzernen Getreidespeicher auch eine Bauform, die aus der Tradition des
Böhmerwaldhauses entspringt.
Im „Stiftlanddorf“ wird die grenzübergreifende, gemeinsame ländliche
Baukultur des Egerlandes und der nördlichen Oberpfalz dokumentiert.
Jahrhunderte lang gab es im Gebiet der so genannten „Fraisch“ einen
Gerichtsbezirk, in dem jährlich wechselnd die Gerichtshoheit von der
Stadt Eger oder vom Stift Waldsassen ausgeübt wurde. Diese historisch
und volkskundlich grenzenlose Brücke zwischen Bayern und Böhmen spiegelt
sich in eindrucksvoller Weise in der Verwendung des Egerländer
Rautenfachwerks in den Gebäuden der nördlichen Oberpfalz wider.
Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen, Neusath 200, 92507 Nabburg,
Tel. +49(0)9433/24420, Fax +49(0)9433/2442222,
www.freilandmuseum.org, Di–So 9–18 Uhr, Mo, außer an Feiertagen,
geschlossen!
Das Handwerkerhaus des Webergirgl im „Stiftlanddorf“ stammt aus Neualbenreuth – ein Paradebeispiel für den „schönen Giebel“ des Egerländer Fachwerks.