Die Stadt Deggendorf widmet sich 2007 ganz
den kulinarischen Beziehungen zwischen Bayern und Böhmen. Eine große
Sonderausstellung im Stadtmuseum Deggendorf öffnet die Deckel der
bayerischen Knödeltöpfe und vergleicht sie mit dem dampfenden Inhalt in
Böhmen. Sie verfolgt die Entstehung der „Deggendorfer Knödelsage“ und
geht damit auf eine Entdeckungsreise der bayerisch-böhmischen
Beziehungen. Handelt es sich bei den steinernen „Knödeln“ am
historischen Deggendorfer Rathaus wirklich um die Leibspeise der
Deggendorfer? In welcher Beziehung stehen sie zu dem nicht immer
ungetrübten Verhältnis zu den Böhmen? Wie weit kann man den Deggendorfer
Knödel tatsächlich werfen?
Die Ausstellung „Geschichte(n) zum Anbeißen“ vergleicht die
Lieblingsbeilage der Bayern und Böhmen und wirft auch einen Blick auf
den Kloß aus Franken und Thüringen. Eine Knödeltopfparade, Kochlöffel,
Kartoffelpressen, Schneidmaschinen für Knödelbrot, Knödelschüsseln
ebenso wie historische Kochbücher veranschaulichen mit Genuss die
Knödelküche und erforschen das Geheimnis ihrer Zutaten.
Kochgerätschaften aus bayerischen und böhmischen Museen verdeutlichen
das kulturgeschichtliche Interesse an den Nahrungsgewohnheiten der
beiden Volksstämme. Der Knödel und der Knedlík sind Speisen, die einen
unglaublichen Variantenreichtum aufweisen. Die Lieblingsspeise der
Bayern und Böhmen ist mehr als Gaumenfreude, sie besitzt einen
kulturellen Stellenwert.
In einem umfangreichen Begleitprogramm probieren wir alte Knödelrezepte,
entdecken das Geheimnis der Zubereitung böhmischer Knedlíky oder bringen
die „Knödeln“ Karl Valentins auf die Bühne. In einem Kinderprogramm
werden „Knödologen“ ausgebildet. Wir schärfen den Geschmackssinn mit
kulinarischen Führungen und den Geist mit Vorträgen zur Entstehung der
Deggendorfer Knödelsage. Erwachsene können in einer Kooperation mit der
vhs das „Deggendorfer Knödeldiplom“ erwerben. Gemeinsam mit Slow Food
Niederbayern probieren wir ein Knödelmenü. Die Deggendorfer Gastronomie
stellt den Knödel in den Mittelpunkt der „Deggendorfer Knödelwochen“.
Als Höhepunkt der bayerisch-böhmischen Geschmackssachen wird ein großes
Knödelessen rund um das Deggendorfer Rathaus die Genießer anlocken.
In der alle drei Jahre stattfindenden Bayerisch-Böhmischen Kulturwoche
wird Deggendorf die kulturellen Beziehungen zu den Nachbarn mit einem
bunten Programm vertiefen. Keramik aus Tschechien ist im Handwerksmuseum
zu sehen, danach das „Labyrinth der Welt“ in der Stadtgalerie im
Stadtmuseum mit Illustrationen von Rut Kohn zu Comenius und Kafka. Eine
tschechische Literaturverfilmung präsentiert die Deggendorfer
Stadtbibliothek. Schwarzes Theater und „Jazz ohne Grenzen“ werden im
Deggendorfer Kapuzinerstadl auf die Bühne gebracht. Historische
Stadtführungen und geführte Wanderungen auf dem Böhmweg, der Verbindung
von Deggendorf nach Böhmen, runden das Programm ab.
Kultur und Geschichte(n) zum Anbeißen. Genießen erlaubt!
„Kloß – Knödel – Kendlik“. Geschichte(n) zum Anbeißen,
Sonderausstellung im Stadtmuseum Deggendorf, 1. Mai 2007 – 21. Oktober
2007
Östlicher Stadtgraben 28, 94469 Deggendorf,
www.deggendorf.de
Bayerisch Böhmische Kulturwoche in Deggendorf, 9.–16. September
2007,
www.deggendorf.de