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Rat   (Stadtrat)
In den deutschen Städten seit dem 12. Jh. Organ der Bürgerschaft zur Selbstverwaltung. Da neben den Patriziern seit dem 14. Jh. auch die Zünfte in den Rat gewählt werden konnten, bildete sich bald ein Innerer (Patrizier) und ein �u�erer Rat (Zünfte) heraus.
     
Ratsherr   Mitglied eines Stadtrats (Rats).
     
Ratskonsulent   Ratgeber und Vertreter der Bürgerschaft, der die Rechtsgeschäfte für diese zu besorgen hatte.
     
Reformation Durch kirchliche Missstände ausgelöste religiös-kirchliche Reformbewegung im frühen 16. Jh., die zur Spaltung der Kirche führte. Ausgelöst wurde die Reformation durch Martin Luthers 95 Thesen gegen den Ablasshandel der römischen Kirche.
     
Reichsacht   Vom Kaiser ausgesprochene Acht, die für das ganze Reich galt. Die Person über die die Acht verhängt wurde, verlor jeglichen Rechtsschutz und wurde aufgrund dessen „vogelfrei“.
     
Reichslehen   Lehen, das vom Reich (bzw. dt. Kaiser) verliehen wird.
     
Reichskammergerichts   Erstmals 1495, dann endgültig 1521 in der Nachfolge des kaiserlichen Kammergerichts eingesetztes ständiges kaiserlich-ständisches Reichsgericht (seit 1527 in Speyer).
     
Reichsregiment   (ständisches)
Von 1500-02 und 1521-30 ständisches Regierungsorgan des Reiches, das anfangs neben dem Kaiser, später anstelle des abwesenden Kaisers regierte.
     
Reichsschultheiß   Kaiserlicher Beamter, der in einer Reichsstadt mit der Gerichtspflege betraut war.
     
Reichsstadt   Reichsunmittelbare Stadt, die nicht einem Landesherrn sondern direkt dem Kaiser und Reich unterstand.
     
Reichsstände   Die unmittelbaren Glieder des Reichs, die in einem der drei Kollegien des Reichstags Sitz und Stimme hatten.
     
Reichstag   Die Vertretung der Reichsstände im Hl. Römischen Reich. Seit 1489 war dieser untergliedert in Kurfürstenkollegium, Reichsfürstenrat und Reichsstädtekollegium.
     
Reichsvikar   Vertreter des deutschen Königs während dessen Abwesenheit oder einer Reichsvakanz. Durch die Goldene Bulle wurde das Amt für die Länder fränkischen Rechts dem Pfalzgrafen bei Rhein und für diejenigen sächsischen Rechts dem Kurfürsten von Sachsen übertragen.
     
Reißer   Bei dem Druckverfahren des Holzschnitts wurde meist die Vorzeichnung, auch Riss genannt, von einem „Reißer“ hergestellt, während ein Formschneider anschließend anhand dieses Risses den eigentlichen Druckstock anfertigte.
     
Renaissance   Stil der europäischen Kunst, der um 1420 in Italien begann und sich zur Zeit der italienischen Hochrenaissance um 1500 auch außerhalb Italiens niederschlug. Der Begriff wurde von italienischen Zeitgenossen auf die „Wiedergeburt der Kunst“ nach dem Mittelalter bezogen. Die Künstler orientierten sich nun wieder an der klassischen Antike.
     
Rentämter   Landes- oder standesherrliche Rechnungsbehörde zur Einziehung der Einkünfte.
Retabel   (Altarretabel)
Ein auf dem hinteren Teil der Mensa (Altartisch) oder auf einem Podest dahinter aufgestelltes Bildwerk mit rahmenartigem Aufbau.
     
Rochett   Talar�hnliches übergewand mit engen Ärmeln, das nur von Bischöfen und Prälaten getragen wurde.
     
Rollwerkkartusche   In der Baukunst verwendetes Ornament, bestehend aus einer schildartigen Fläche, auf der oft Inschriften, Wappen oder Embleme angebracht waren, sowie einem aus ‚Rollwerk‘ gebildeten Rahmen, der an den Rändern plastisch eingerollt erscheint.
     
Römische Kirche   Bezeichnung zur Abgrenzung der „römisch-katholischen Kirche“ zu den orthodoxen und seit dem 16. Jahrhundert auch zu den evangelischen Kirchen.