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Krug mit Porträtdarstellung

eines jungen Mannes

Daniel Überschar | Regensburg, 1697 |

Zinn, H. mit Heber 25,5cm, B. mit Henkel 20cm,

Ø (Fuß) 14,9cm | Regensburger Zeichen

und Meistermarke (Hintze, Bd.6, 1067) |

Historisches Museum Regensburg (K 1931/53)

Z

inn gehört zu den vielseitigsten und

wichtigsten Werkstoffen des späten

Mittelalters und der frühen Neuzeit. Zwar

nutzte man es – nicht zuletzt als Legie-

rungsbestandteil der Bronze – schon seit

prähistorischen Zeiten, doch erst mit dem

Aufschwung der mitteleuropäischen Zinn-

erzgruben, vor allem in Böhmen sowie im

Erz- und Fichtelgebirge, ab dem 14. Jahr-

hundert stand genügend Zinn für Glocken-

und Geschützbronze, für die Blechverzin-

nung und auch für Repräsentationsgefäße

und stadtbürgerliches Zinngeschirr zur Ver-

fügung. Seit dem späten 15. Jahrhundert ma-

nifestierte sich städtisches Selbstbewusstsein

in zinnernen Ratsschenkkannen, von de-

nen sich gerade im ostbayerischen Bereich

(Regensburg, Amberg, Schwandorf) viele

erhalten haben.Mit dem steigendem Bedarf

an profanem Zinngeschirr bildete sich ein

eigenes Zinngießerhandwerk heraus. Die

Begriffe Zinngießer und Kandlgießer wur-

den bald schon synonym verwendet, in Bay-

ern ebenso wie im tschechischen Sprach-

bereich: cínaˇri und konvaˇri. Deren Zünfte

mussten vor allem die Reinheit der Legie-

rung zwischen Zinn und Blei überwachen,

um die Qualität der Zinngefäße – Stabilität,

Glanz und Ungiftigkeit für Lebensmittel –

sicherzustellen. In Bayern, in Böhmen und

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Dem vor allem im 17. Jahrhundert

für repräsentative Trinkgef äße

verwendeten Zinn galt

eines der ältesten „Reinheitsgebote“

der deutschen Wirtschaftsgeschichte.

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bier in bayern