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chock’toberfest-Start: Messerattacke –
Emporen-Sturz – Bus-Unfall“, „Erste
‚Alkoholleiche‘ nach 80Minuten“, „17-Jäh-
riger mit 3,4 Promille auf der Wiesn auf-
gefunden“ – Schlagzeilen wie diese be-
stimmen alljährlich zur Oktoberfestzeit
Boulevardblätter und Zeitungen.
TV
-Do-
kumentationen wie „24 Stunden auf dem
Oktoberfest“ oder „Kulturschock Okto-
berfest“ zeigen die Kehrseite der Massen-
veranstaltung Oktoberfest. Ursache und
Auslöser von Unfällen und Verletzungen
sind vielfach der hohe Alkoholkonsum und
die damit einhergehende gemeinschaftlich
vollzogene Enthemmung der Wiesnbesu-
cher in den Bierzelten. „Nirgendwo aber
liegen Glanz und Elend des Bieres näher
beieinander als auf dem Oktoberfest“, kom-
mentierte 2008 die Süddeutsche Zeitung
das Geschehen in den Zelten. Sei der „phy-
sische Durst“ gelöscht, so gehe man eben
zum „enthemmten Saufen“ über.
Dem Anstieg von jährlich fünf auf sechs
Millionen Besucher von 1950 bis heute ent-
spricht in keiner Weise die Entwicklung des
Bierkonsums: Von 1,5 Millionen Litern im
Jahr 1950 erfolgte eine Steigerung auf über
7 Millionen Liter im Jahr 2015,wobei die als
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Alljährlich ereignen sich
auf Volks- und Bierfesten unter Alkoholeinwirkung
zahlreiche Unf älle und Verletzungen.
Besonders deutlich tritt die Kehrseite des Vergnügens
beim Münchner Oktoberfest zutage.
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Betrunkener Wiesnbesucher
München, 2013 | Fotografie von Regina Schmeken |
Süddeutsche Zeitung Photo (01121588)
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05 Von Viechrausch und Bierherz
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