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Dem durchaus intellektuellen, aber streitlustig-groben

Gäch, Mitglied der antikleralen, eher linksgerichteten

Partei des Bayerischen Bauernbunds, wird nachgesagt,

er habe mit diesem ungewöhnlichen Bierkrug provo-

zieren wollen.

Anders, als man vielleicht erwartet, gibt es nur

wenige Gemälde, die bayerische Bierszenen darstellen.

Das hängt möglicherweise damit zusammen, dass Bier

hierzulande ein Alltagsgetränk war und ist, das kein

besonders ergiebiges Motiv darstellt. Bilder mit die-

sem Inhalt könnte man im weitesten Sinn als Genre-

malerei bezeichnen, angefangen beim Münchner

Hofmaler Peter Jakob Horemans (1700–1776), der

Bier trinkende Frauen an ihrem Arbeitsplatz in der

Küche malte, über das klischeehaft-alpenländische

„Bauernpaar vor der Schänke“ aus dem Umkreis von

Lorenzo Quaglio (1793–1869) bis hin zur Kupfer-

platte, die eine Sitzung des Freisinger Bürgervereins

in der Weichselbaumwirtschaft darstellt. Eduard von

Grützner (1846–1925) prägte mit seinen „Brotzeit-

mönchen“ das bis heute in der Bierwerbung kopierte

Stereotyp des wohlbeleibten Klosterbruders, der sein

Bier genießt. Der seit dem frühen 19. Jahrhundert bei

breiten Schichten beliebte Biergarten zog mit seiner

schier unerschöpflichenVielfalt an Motiven und Licht-

stimmungen namhafte Künstler in seinen Bann: Bei

Adolph von Menzel (1815–1905) nippen im fränki-

schen Staatsbad Kissingen die betuchten Kurgäste an

ihren Seideln, während der Spätimpressionist Rudolf

Schramm-Zittau (1874–1950) die Herbststimmung un-

ter Kastanien in einem Münchner Biergarten einfängt.

Dem Beginn der klassischen Moderne einzuordnen

ist das expressionistische, mit farblichen Dissonanzen

beeindruckende Biergartengemälde der lange Jahre

in München ansässigen russischen Malerin Marian-

ne Werefkin (1860–1938). Ein Beispiel für Bier in der

zeitgenössischen Kunst ist schließlich das Kneipenstill-

leben „Treff 46, Lindwurmstraße“ des Münchners Flo-

rian Süssmayr (geb. 1963), das nach den Worten eines

Rezensenten die vom Künstler mehrfach verarbeiteten

„Naheinsichten bierstumpfer Sinnentleerung“ wider-

spiegelt.

Lit.:

François/Schulze, Erinnerungsorte, S.9 –24; Liebs, Holger:

Öl und Edding. Zwei, drei, viele Freunde sollt ihr sein: Florian Süssmayr

im Münchner Haus der Kunst, in: Süddeutsche Zeitung vom 17.2.2005;

Rübensaal, Steinzeugproduktion; Scholz, Humpen

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bier in bayern