„Der Weg der Häftlinge“ besitzt im Rahmen der Neugestaltung mehrfache Bedeutung. Im „Weg der Häftlinge“ spiegelt sich das „Schicksal“ der Häftlinge wider, ihr Weg in das Lager, ihr Leben im Lager, ihr Weg in den Tod oder in die Befreiung. Vermittelt wird dies durch Berichte und Zeichnungen der Häftlinge, durch Biografien, aber auch durch die historischen Orte selbst.
Das Konzept vom Vorrang des historischen Ortes bedingt, dass die baulichen Relikte eine besondere Würdigung erfahren. In jedem Raum und im Außenbereich befinden sich Informationstafeln, die die historische Funktion dieses Ortes erläutern, vor allem im Hinblick auf das Schicksal der Häftlinge.
Die Besucher sollen die Gedenkstätte auf dem Weg betreten, den die Häftlinge bei der Einlieferung in das Schutzhaftlager nehmen mussten. Die Stationen der Einlieferungsprozedur im Schubraum und im Häftlingsbad werden im Gebäude dokumentiert. „Weg der Häftlinge“ bedeutet auch, dass der historische Ort und seine Funktion und Bedeutung für die Häftlinge als zentrales Element der Bewertung gewählt werden (Schubraum, Häftlingsbad). Im Zentrum stehen die historischen Orte, also die noch erhaltenen Gebäude (Jourhaus, Wachtürme, Wirtschaftsgebäude, Bunker, Krematorien) sowie Stätten, an denen sich die Schicksale der Häftlinge verdichteten, wie der Appellplatz, der Bunkerhof, das Krematoriumsgelände. Die Ausstellung über die Geschichte des KZ Dachau hat demgegenüber unterstützende Funktion. Sie soll den Zusammenhang zeigen, in dem diese historischen Überreste stehen.