Ingolstadt und König Ludwig II.
In Ingolstadt wird die Ausstellung – passend zum
Ausstellungsort - ergänzt um die Frage, warum es gerade Ludwig II.
war, der im Jahr 1879 das Bayerische Armeemuseum gründete. Damit
sollte das „vaterländische Bewusstsein“ der bayerischen Soldaten
gestärkt werden. Die Militärführung ergriff nach der Reichsgründung
1871 die Initiative, ein Armeemuseum einzurichten. Mit der
Erinnerung an die einstige kriegerische Größe wollte man auch vom
machtpolitischen Bedeutungsverlust Bayerns ablenken.
Der Sieg der deutschen Truppen in einer der ersten großen Schlachten
des Krieges von 1870/71 fachte die nationale Begeisterung auch in
Bayern an. Die Schlacht von Wörth am 6. August 1870 hatte sich eher
unbeabsichtigt aus Vorpostengefechten entwickelt. Der deutsche Sieg
kostete 10642 deutsche, darunter auch zahlreiche Bayern, sowie über
14000 französische Soldaten das Leben. Das 1881 entstandene Panorama
von Otto Faber du Faur (1828–1901) stellt die Geschehnisse
reportageähnlich dar. Der fast 12 Meter lange vierteilige Zyklus ist
einer der letzten Höhepunkte der klassischen Schlachtenmalerei, die
zunehmend von der Kriegsfotografie abgelöst wurde.
© Bayerisches Armeemuseum, Ingolstadt
Saal IV des Bayerischen Armeemuseums war den „Helden und Vorbildern“
gewidmet, also großen Persönlichkeiten der bayerischen
Militärgeschichte. Auf der um 1890 entstandenen Fotografie sieht man
die Büste des Generals v. Hartmann umgeben von französischen
Beutestücken. Hartmann, der seine Soldatenlaufbahn in der Armee
Napoleons begonnen hatte, führte 1870/71 das II. Bayerische
Armee-Corps gegen Frankreich. Für die Wanderausstellung wurde seine
Büste aus dem Museumsdepot geholt.
© Bayerisches Armeemuseum, Ingolstadt