Die Wanderausstellung behält die für die Landesausstellung
"Götterdämmerung. König Ludwig II." entwickelte Struktur bei. In
fünf Akten werden Leben und Zeit König Ludwigs II. entwickelt:
1. Akt: Wie Ludwig König wurde.
Als Thronfolger wuchs Ludwig in einer „Parallelwelt“ auf.
Der schöne junge Prinz probte die Rollen seines Lebens, als
sein Vater König Maximilian II. plötzlich starb. Mit nur 18
Jahren kam Ludwig II. im Jahr 1864 an die Regierung – in
einem schicksalhaften Jahrzehnt für
Bayern und Europa.
2. Akt: Wie Ludwig zwei Kriege führen musste und
einen Kaiser über sich gesetzt bekam.
Ein kriegerisches Zeitalter: 1866 verlor Bayern an der Seite
Österreichs gegen Preußen, 1871 siegte es an der Seite
Preußens gegen Frankreich. Die Ausstellung zeigt die brutale
Realität, den industriellen Krieg – und den berühmten
„Kaiserbrief“ Ludwigs. Bayern verlor seine
Selbstständigkeit. Und der König zog sich in seine
Fantasiewelten zurück.
3. Akt: Wie Ludwig sich seine Gegenwelten schuf.
Von der Realität enttäuscht, errichtete sich Ludwig II. eine
Gegenwelt. Im Theater begegnete er den von ihm verehrten
historischen Gestalten und Mythen. Seine Schlösser
beschworen die Vergangenheit: Neuschwanstein verherrlichte
das christliche Königtum des Mittelalters.
Das auf der Insel Herrenchiemsee errichtete Neu-Versailles
war ein „Tempel des Ruhmes“ für König Ludwig XIV. von
Frankreich. Seine Schlösserprojekte wurden für Ludwig zur
eigentlichen Realität, Ausdruck seines geistigen Lebens und
Orte seiner hohen Idee vom
Königtum. Diesem Ideal erwies er Reverenz durch höchsten
handwerklichen und künstlerischen Anspruch.
4. Akt: Wie Ludwigs Knigreich modern wurde.
Bayern im Deutschen Reich: Anders und fremd, katholisch und
urwüchsig, bewundert und belächelt, fügte es sich nur
widerwillig in den uniformen Nationalstaat. Das Land war ein
wenig wie sein König. Dabei brachen die Dämme in die moderne
Zeit. Zukunftsweisende
Erfindungen, vor allem in Chemie und Elektrizität, führten
Bayern an die Spitze des Fortschritts.
5. Akt: Wie Ludwig starb und zum Mythos wurde.
Ludwig am Ende seiner Zeit: Das Bild des strahlenden
Monarchen wurde überschattet
von Gerüchten über Schulden und Geisteskrankheit. Die
Absetzung schien der letzte Ausweg. Mit dem rätselhaften Tod
des Königs am 13. Juni 1886 im Starnberger See endet das
Drama. Eine Epoche geht zu Ende, der Mythos entsteht: die
Götterdämmerung, König Ludwig „Superstar“. Wie Marilyn
Monroe, James Dean, Michael Jackson ist er eine Ikone der
Moderne.