"Würzburg ist nicht mehr!“ – als
sich der Würzburger Oberbürgermeister Gustav Pinkenburg im Mai
1945 mit diesen erschütternden Worten an die Bürgerinnen und
Bürger wandte, lagen auch die meisten anderen bayerischen
Großstädte in Trümmern: München, Nürnberg und Augsburg glichen
zu großen Teilen Schuttbergen, als sie im Frühjahr 1945 von den
Amerikanern befreit wurden. In München stand nach 66
Bombenangriffen fast die Hälfte aller Gebäude nur noch als
Ruinen. In Nürnberg waren die Hälfte aller Wohnhäuser und rund
zwei Drittel der öffentlichen Gebäude zerstört.
Würzburg war eine der am schwersten getroffenen Städte in
Deutschland überhaupt: Während eines einzigen Bombenangriffs am
16. März 1945 waren 5000 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als
vier Fünftel der Stadt waren zerstört. Würzburg glich einer
Trümmerwüste, woran in der Landesausstellung ein beeindruckendes
Modell erinnert.
Die Angriffe verbrachten Frauen, Kinder und Alte in Kellern; sie
überlebten häufig nur mit Glück und verloren in den
Bombennächten ihr Hab und Gut, das Dach über dem Kopf und oft
auch Familienangehörige und Freunde. Damit war der Krieg, der
von Deutschland ausging, endgültig nach Deutschland
zurückgekehrt.
In der Endphase des Krieges nahm aber auch die
Gewaltbereitschaft des NS-Regimes gegen die Zivilbevölkerung
radikal zu. In zahlreichen Dörfern und Städten auf dem Land
zwangen nationalsozialistische Funktionäre die Einwohner zu
sinnlosem Durchhalten. Wer den Mut hatte, ein Ende der Kämpfe zu
fordern, wurde als Defätist verunglimpft, viele dieser mutigen
Menschen wurden hingerichtet. Den Frieden brachten erst die
vorrückenden Amerikaner.
Mit diesem Strick erhängten am 28. April 1945
Nationalsozialisten einen Penzberger Handwerker, der sich für
die Kapitulation stark gemacht hatte. Den Strick schenkten sie
in einer makabren Geste dem Sohn des Ermordeten.
(Foto: Haus der
Bayerischen Geschichte)