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Urlaubssouvenirs

Erster Italienurlaub mit 13 Jahren

UrlaubssouvenirsSeine erste Reise nach Italien kam Siegfried Bachter 1950 wie ein Abenteuer vor. Augsburg lag noch in Trümmern, an Urlaub war für die meisten Menschen überhaupt nicht zu denken – noch dazu im damals so fernen Süden. Bachters Großmutter stammte aus Italien, in den großen Sommerferien besuchte er mit ihr seine Verwandten im Trentino. Doch einfach in den Zug setzen und losfahren, funktionierte nicht. „Damals musste man sich ein italienisches Visum besorgen und für Österreich ein Durchreisevisum“, erinnert sich Bachter. An jeder Grenze gab es ein bis zwei Stunden Aufenthalt, bis sie „durchgefilzt“ waren. Mit seinen Verwandten, die für den ganzen Urlaub bürgen mussten, ging Bachter fast jeden Tag aufs Feld – und lernte so Italienisch. Bachters Lateinkenntnisse aus dem Schulunterricht halfen ihm dabei sehr. Als Höhepunkt der Reise ging es für einen Tagesauflug nach Venedig. Bis heute bewahrt Siegfried Bachter den dort erworbenen Markuslöwen als Briefbeschwerer auf.

Ein Urlaubsparadies mit durchgelegenen Betten

UrlaubssouvenirsDieser kunstvoll gedrehten Chiantiflasche konnten Marianne und Xaver Brandmair einfach nicht widerstehen. Auf ihrer ersten Italienreise im Jahr 1959 erwarben sie das Stück voller Stolz in Salo am Gardasee. Ein Auto besaßen sie zu dieser Zeit noch nicht; sie waren mit dem Zug bis nach Kufstein und weiter mit dem Bus nach Salo gefahren. Da das Geld knapp war, durfte es für das junge Ehepaar nur eine ganz einfache Pension sein. Bis heute sehen sie das Zimmer noch vor sich: „Alles war uralt, der Schrank ging nicht zu, das Bett war durchgelegen, Toilette und Waschgelegenheit befanden sich auf dem Gang.“ Und trotzdem war es ein wunderbarer Urlaub. „Es war ein überwältigendes Gefühl“, schwärmt Marianne Brandmair: „Endlich Urlaub, so was kannten wir bis dahin ja gar nicht!“

Ein Badetag am Gardasee

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  Als Erhard und Erna Rittweg 1960 heirateten, fehlte ihnen für eine Hochzeitsreise schlicht das Geld. Erst zwei Jahre später konnte sich das Ehepaar die Reise leisten. Das Ziel ihrer Träume: das Südufer des Gardasees. Die sonnenüberflutete Promenade von Desenzano steht Erna Rittweg noch heute vor Augen: „Das war unser allererster gemeinsamer Urlaub. Zwei Wochen nur wir zwei. Und dann dieser wunderbare Ort. Es war einfach toll!“ Unterwegs waren die Rittwegs mit dem Zug bis zum Brenner und dann im Bus – mit italienischen Fahrern. „Das war mörderisch“, erinnert sich Erhard Rittweg. „Wie die in die Kurven gerast sind ...“ Doch kaum war das Reiseziel erreicht, war auch Erhard Rittweg begeistert vom Flair des Südens. Um sich abzukühlen, sprang er in Desenzano kurzerhand ins Wasser und schwamm hinüber nach Sirmione – immerhin fünf Kilometer! Zweieinhalb Stunden ohne Unterbrechung! Seine Frau begleitete ihn im Paddelboot. Abends beim Münchner Bier wurden die Erlebnisse mit anderen Hotelgästen ausgetauscht. Über den „Schwimmtag“ schüttelten alle den Kopf: „So ein Aufwand, und das im Urlaub! Wo bleibt denn da die Erholung?“ Für die Rittwegs war es jedoch ein unvergessliches Erlebnis. Als Souvenir brachten sie diesen Bastesel aus Sirmione mit. Die beiden Fläschchen Vino Santo sollen erst bei der Goldenen Hochzeit getrunken werden ... Hoffentlich sind sie noch genießbar!


Gondel mit zweifachem Erinnerungswert

UrlaubssouvenirsIhre erste Italienreise führte Katharina Zerrle und ihren Mann nach Venedig: „Das war 1952, wir waren damals ein Jahr verheiratet.“ Die viertägige Reise mit dem Bus. Kam Katharina Zerrle wie ein Traum vor: „Es war doch für uns schon fast ein Wunder, über die Grenze zu kommen!“ Entsprechend fröhlich war die Stimmung: „Wir haben im Bus die ganze Zeit gesungen.“ Wenn sie sich heute die Urlaubsfotos anschaut, wundert sie sich, wie wenig Menschen darauf zu sehen sind: „Am Markusplatz waren fast nur Tauben, am Lido hatten wir alle Freiheit, die wir uns wünschen konnten.“ In aller Ruhe konnten sie Land und Leute kennenlernen. Ungewohnt waren die langen Nudeln: „Wie sollten wir die essen, da hatten wir ja gar keine Ahnung ...“ Als romantischen Höhepunkt hatten sich die Zerrles eine Gondelfahrt vorgenommen. Doch dem stand ausgerechnet Herrn Zerrles Höflichkeit im Weg: Während sie eine der ersten an Bord war, gab er den Kavalier mit besten Manieren und ließ alle anderen Fahrgäste vor - bis die Gondel voll war und die Eheleute getrennt voneinander fahren mussten. Katharina Zerrle hätte heulen können vor Enttäuschung. Als Trost und zur Erinnerung schenkte ihr Mann ihr diese Gondel aus Metall. Erst Jahre später entdeckte Katharina Zerrle einen weiteren Erinnerungsschatz: Ihr Vater hatte unbemerkt in der der Gondel einen kleinen Zettel mit guten Wünschen „für ein glückliches Leben“ deponiert. „Als ich ihn entdeckte, war er leider schon gestorben, sodass ich mich nie dafür bedanken konnte.“

Hitzefahrt und Dauerregen

UrlaubssouvenirsDer Bus, der Eva Streit, ihren Verlobten und ihre Eltern im Sommer 1966 von Augsburg nach Senigallia brachte, war heiß und stickig. Eine Klimaanlage gab es nicht. 15 Stunden dauerte die Fahrt, angehalten wurde nur einmal kurz in Venedig. Und kaum waren sie am Ziel angekommen, begann es zu regnen: „Es war fürchterlich. Es regnete uferlos!“, erinnert sich Eva Streit. Und dennoch hat sie den Urlaub in bester Erinnerung. „Aufgrund des schlechten Wetters haben wir uns sehr viel angeschaut, viele Ausflüge in die Umgebung gemacht und die malerische Steilküste besucht.“ Damit sie wenigstens etwas Sommer mit nach Hause bringen konnte, kaufte sie dieses Bild mit der Ansicht eines sonnigen Fischerdorfs.

Zu viert in einem Hotelzimmer

UrlaubssouvenirsAls 16-jähriges Mädchen fuhr Eva Streit 1962 mit ihren Eltern und ihrer Cousine zum ersten Mal nach Italien. Das Ziel war Jesolo, wo sie zu viert für eine Woche in einem einfachen Hotelzimmer wohnten. „Das war damals ganz selbstverständlich und der größte Luxus, den wir uns leisten konnten.“ Als Höhepunkt der Reise ging es für einen Tag nach Venedig. Dort erstand Eva Streit diesen Kerzenhalter. Er erinnert sie bis heute an die Gondelfahrt, die im Sightseeing-Programm nicht fehlen durfte.

Stille Schönheit

UrlaubssouvenirsDiesen tönernen Frauenkopf aus Rom erhielt Eva Streit als Urlaubsmitbringsel von ihrer Cousine. Obwohl Eva Streit noch schönere Stücke dieser Art hat, bewahrt sie ihn gerne auf: „Er ist so typisch für die späten 50er Jahre, und für diese Zeit habe ich einfach ein Faible.“ Ihre Eltern waren vertrieben worden und mussten nach dem Krieg von vorn anfangen. „Für mich als Kind und Heranwachsende war das trotzdem eine tolle Zeit, voller Aufbruch und Energie. Daran erinnere ich mich gerne.“

Die Ewige Stadt auf dem Geldbeutel

UrlaubssouvenirsRudolf Görner hatte sich bei seinem ersten Italien-Urlaub 1955 einiges vorgenommen. 13 Tage ging es im Bus quer durchs Land. Über Venedig und Florenz führte die Pauschalreise bis nach Rom. In der Ewigen Stadt begab er sich auf Entdeckungsreise,besuchte das Colosseum, das Forum Romanum und den Vatikan. „Das Beste daran war, dass es den Tourismus, wie wir ihn von heute kennen, noch gar nicht gab. Damals hat man das Land noch ganz natürlich erleben können.“ Ein besonderes Erlebnis war der Besuch des Petersdoms in Rom. Zur Erinnerung kaufte sich Rudolf Görner diesen Geldbeutel, den er heute noch verwendet, wenn er auf Reisen geht.

Erinnerung an den Canale Grande

UrlaubssouvenirsAuf der Rückfahrt von Rom machte Rudolf Görners Reisegruppe 1955 Station in Venedig. Das Hotel lag direkt am Canale Grande. „Es war einmalig“, schwärmt der Italienliebhaber, „der Ausblick über die herrliche Stadt, die Gondeln, das Wasser ...“ Als Souvenir brachte er diese Karaffe aus Murano-Glas mit nach Hause.

Eine Espressotasse aus Venedig

UrlaubssouvenirsEine Woche Gardasee. Schönstes Septemberwetter und kristallklares, warmes Wasser, das zum Baden einlud. Gertrud Görner hat ihren ersten Italienurlaub von 1957 in bester Erinnerung. Höhepunkt der Reise war der Tagesausflug nach Venedig mit dem Bus. Von dort stammt auch diese Espresso-Sammeltasse. Sie erhielt einen Ehrenplatz im heimischen Wohnzimmer und sie wird auch nicht benutzt, sondern sorgsam als Sammelstück bewahrt.

Eine Radtour voller Abenteuer

UrlaubssouvenirsMit dem Rad über die Alpen nach Italien: Edwin Spiß traute sich diese (Tor-)Tour mit einem Freund 1953 zu. Von Augsburg ging es für die 17-jährigen über den Reschenpass nach Verona und weiter bis Venedig. Um im starken Gegenwind Richtung Füssen schneller voranzukommen, hängten sich die beiden Radler an einen Lkw an. Der Freund verlor das Gleichgewicht und landete im Straßengraben. Gleich am ersten Tag ein Erste-Hilfe-Einsatz, um die Schürfwunden verarzten – ein schlechterer Start war fast nicht denkbar! Und dennoch ließen sich die beiden nicht entmutigen und hielten die nächsten drei Wochen tapfer durch. „Der Drang nach Süden, die Reize eines fremden Landes zogen uns immer weiter“, erinnert sich Erwin Spiß heute. Jeden Nachmittag schlugen sie ihr Zelt an einer anderen Stelle auf. Da es noch keine Campingplätze gab, suchten sie in freier Natur nach geeigneten Plätzen – vorzugsweise dort, wo es Wasser gab. Zwischen Bozen und Meran dann der nächste Schock: Sie hatten ihr Zelt in unmittelbarer Nähe eines Steinbruchs aufgeschlagen. Als sie sich gerade von der Etappe ausruhten, wurden sie von einer mächtigen Detonation aus dem Schlummer gerissen. Vor den herabstürzenden Gesteinsbrocken fanden sie hinter dicken Baumstämmen Schutz. Glücklicherweise passierte ihnen nichts, auch Zelt und Fahrräder wurden nicht getroffen. Da das Zelt keinen Boden hatte, konnten sie es nur bei gutem Wetter benutzen. Als es in den Dolomiten einen Wolkenbruch gab, suchten sie in einem Heustadel Schutz. „Da waren aber schon fünf Italiener, die den gleichen Plan hatten. Wir stellten uns radebrechend vor, die Italiener öffneten sofort eine Flasche Rotwein, und grad schön hatten wir’s!“ Endlich in Venedig angekommen, schauten sie sich in der fremden Stadt begeistert um. Kontakt zu Einheimischen, eventuell sogar zu italienischen Mädchen, hatten sie nicht. „Die Sprachbarrieren waren doch zu groß, und da wir ständig unterwegs waren, blieb auch wenig Zeit.“ Heimkehren wollte Edwin Spiß jedoch nur mit einem Souvenir. In Venedig erwarb er diese Vase aus feinstem Murano-Glas. Im unteren Teil sind Gondeln und Möwen als hauchdünne Silberauflagen aufgebracht. Die Vase war für seine Mutter gedacht. Glücklicherweise überstand das zerbrechliche Gut die Rückfahrt unversehrt – die sorgfältige Verpackung mit Holzwolle und Papier machte sich bezahlt.

Verlorene Idylle

UrlaubssouvenirsDieser Aschenbecher fängt das malerische Positano der frühen 1960er-Jahre ein. Heute ist von der saftig grünen Landschaft nur noch wenig geblieben. Große Hotelanlagen fressen sich die Hänge der Steilküste hinauf. Am Strand stehen die Sonnenschirme in Reih und Glied. Die Idylle des verschlafenen Fischerdorfes ist längst passé.

Die Rialtobrücke am Handgelenk und ein quakender Freund fürs Leben

UrlaubssouvenirsDieses Blecharmband mit den typischen Ansichten Venedigs erhielt Edeltraud Mayer als Erinnerung an ihren ersten Italienurlaub. Gemeinsam mit ihren Eltern, ihrer Schwester und ihrem Onkel fuhr sie 1957 in den Osterferien zum Campen an den Lido di Jesolo. Als Achtjähriger kam ihr die Reise wie ein Abenteuer vor. Von München aus ging es mit dem Auto zunächst zum Gardasee und am nächsten Tag weiter bis zum Ziel. „Das war ein alter, brauner Mercedes, und da wir volles Gepäck und das Zelt dabei hatten, mussten wir uns auf der Rückbank eng zusammenquetschen. Am Zirler Berg kochte dann der Kühler. Wir mussten aussteigen und Wasser holen“, erinnert sich Edeltraud Mayer. Die Unannehmlichkeiten sollten aber noch weiter gehen: „Wir hatten das Zelt nur geborgt und konnten es nicht richtig verschließen. Nachts wurde es viel zu kalt und wir waren darauf gar nicht vorbereitet.“ Aufgewogen wurde die Kälte jedoch vom grandiosen Eindruck Venedigs. „Wir fuhren mit dem Schiff hinüber, und von Weitem sahen wir schon die schiefen Kirchtürme und dann diesen gigantischen Dogenpalast mit den Vergoldungen. Das war faszinierend!“ Am nachhaltigsten beeindruckte sie jedoch etwas anderes: „Als meine Schwester und ich Gras für ein Osternest sammelten, entdeckten wir auch einen kleinen Laubfrosch. Der musste natürlich mit zurück nach München!“ 13 lange Jahre sollte er es bei den Mayers aushalten ...

Sehnsucht nach lauen Abenden am Meer

UrlaubssouvenirsDiese Fischerfigur wurde in den 1960er-Jahren in Palermo gekauft. 112.500 Lire, also 250 D-Mark kostete das Stück damals. Die Kleidung ist typisch für Capri. „Er ist einfach wunderbar gestaltet, wirklich ein kleines Kunstwerk“, schwärmt Eva Detzel, zu deren Sammlung die Figur gehört. Sie erinnert sich gern an Italien: „Der Sommer, die lauen Abende am Meer, die malerischen Fischerdörfer...“ Doch am meisten geschätzt hat sie die elegante italienische Mode: „Ich habe mir jedes Mal neue Schuhe mitgebracht, das war Pflicht.“

Ein Speicher voller Souvenirs

UrlaubssouvenirsDieses Seidentuch wurde in den 1970er-Jahren in Rom erworben. Es zeigt die typischen Sehenswürdigkeiten der „Ewigen Stadt“: den Petersdom, das Colosseum, die Fontana di Trevi. Persönliche Erinnerungen verbindet Eva Detzel nicht mit dem Stück. Nachbarn haben es ihr angeboten: „Die hätten es weggeworfen, und ich bin bekannt dafür, dass ich das Alte und Schöne aufbewahre und sammle.“ Im Lauf der Zeit hat Eva Detzel so ihren halben Speicher gefüllt. „Es ist ein richtiger Fundus geworden und die Theaterschulgruppe nutzt ihn dazu, um Requisiten für ihre Aufführungen zu finden.“

Versagende Bremsen am Großglockner

UrlaubssouvenirsDiese Miniflasche Chiantiwein brachte Bernhard Haberstock 1954 als Souvenir für seine spätere Frau aus Italien mit nach Hause. Mit dem Rad war er ganz allein von Augsburg nach Venedig gefahren. Das Rad, Baujahr 1935, hatte er mit einer Dreigang-Nabenschaltung eigenhändig modernisiert. Auch das Zelt, das er mit auf die Reise nahm, war Marke Eigenbau. „Etwas anderes konnte ich mir gar nicht leisten“, sagt Bernhard Haberstock. Ganze zwei D-Mark hatte er für die drei Wochen pro Tag zur Verfügung. Körperlich war die Tour für den 17-Jährigen anstrengend, aber machbar: „Ich fuhr damals alles mit dem Fahrrad, das ging gar nicht anders.“ 80 bis 100 Kilometer legte er pro Etappe zurück. Und auf der Rückreise sollte er sein rot-weißes Wunder erleben: Den Anstieg zum Großglockner hinauf schob er schwitzend das schwer bepackte Rad. Oben freute er sich dann auf die Abfahrt. Doch die Bremsen liefen heiß, und so ging es in Schussfahrt steil bergab. „Zum Glück war unten gerade die rot-weiße Pass-Schranke offen, weil ein Auto durchfuhr. Da bin ich durchgesaust wie der Blitz!“ Erst danach wurde das Terrain flacher, und Bernhard Haberstock brachte das Rad keuchend aber glücklich zum Stehen ...

Keine kultur, keine Flirts, nur Strand

UrlaubssouvenirsDiese Basttasche bewahrte Christine Holl-Enzler vor der Mülltonne. „Als meine Tante starb, wäre es das Einfachste gewesen, die ganzen Sachen, die sie über die Jahre aufgehoben hatte, wegzuwerfen. Es waren aber so schöne Stücke dabei, dass ich sie einfach behalten musste.“ Onkel und Tante waren seit den 1950er-Jahren oft nach Italien gefahren und hatten viele Souvenirs mit heimgebracht. Für Christine Holl-Enzler, die als Kind nur ein einziges Mal im Urlaub war, stand fest: „Nach dem Abi fahre ich auch endlich einmal nach Italien!“ 1987 schuftete sie deshalb mehrere Wochen auf einer Erdbeerplantage. Gemeinsam mit einer Freundin ging es dann per Pauschalreise über die Alpen. „Irgendwo ganz unten am Stiefelende waren wir, aber es war eine einzige Enttäuschung!“ Zwei Wochen lang lagen sie nur am Strand, keine Kultur, keine Abwechslung. „Und für heiße Urlaubsflirts“, sagt Christine Holl-Enzler, „war ich zu anspruchsvoll.“

Urlaubssouvenir für den Faschingsball

UrlaubssouvenirsDiese Sonnenbrille erbte Christine Holl-Enzler von ihrer Tante. Bis heute hebt sie Brille und Etui auf. Benutzt wird sie höchstens einmal im Fasching. „Dann gehe ich als schicke Dame der 50er Jahre.“

Mit dem Amphicar durch Venedig

UrlaubssouvenirsVenedig gehörte seit den 1950er-Jahren zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Auch dort wollten viele nicht auf das Auto als ihr liebstes Fortbewegungsmittel verzichten. Hanns Trippel erfand die Lösung: das „Amphicar“. Mit einem 38 PS-starken Vierzylinder-Motor schaffte das Fahrzeug immerhin zwölf km/h im Wasser und 120 auf der Straße. Im August 1963 präsentierte die Münchner Revue das kleine Wunder seinen Lesern als Sensation: „Das ‚spritzige’ Erlebnis, von der Straße direkt in den Fluß zu fahren ... soll jetzt Allgemeingut werden.“ Mit verwunderlich wirkendem Pathos huldigt der Reporter dem Ingenieur Trippel, „der schon für die großdeutsche Wehrmacht eine automobilistische Zukunft auf dem Wasser vorbereitete“. Tatsächlich baute Trippel auf Erfahrungen auf, die er im militärischen Bereich gesammelt hatte. Ab 1941 hatte er in großem Maßstab Panzerspähwagen als Amphibienfahrzeuge für den Kriegseinsatz der Wehrmacht produziert. Die Erwartungen, dass das Amphicar „bald auch auf deutschen Flüssen und Seen“ zu sehen sei, erfüllten sich jedoch nicht. Bereits 1965 wurde die Produktion bei Quandt in Berlin und Lübeck eingestellt. Technische Unzulänglichkeiten und Verschleiß waren einfach zu hoch. Für Sammler stieg damit der Reiz. 200 Exemplare soll es heute noch geben.

Eine Liebesbeziehung zwischen Bikinis und Papagalli

Urlaubssouvenirs„Als er den Arm um meine Hüften legen wollte, haute ich ihm eine runter. Als auch das nichts nützte, rief ich laut nach der Polizei!“ Das Erlebnis der 19-jährigen Adria-Urlauberin Ursula aus Ludwigshafen war kein Einzelfall. Für den italienischen Fremdenverkehrsminister waren die Schuldigen schnell gefunden: Es waren die „Papagalli“ – jene Italiener also, die junge deutsche Frauen am Strand oder abends beim Tanz „belästigten“. Mit Gefängnisstrafen wollte er 1964 die unsittlichen Annäherungsversuche ahnden. Doch der Artikel zeigt die Wirkungslosigkeit dieser Drohung: Zu viel nackte Haut zeigten die deutschen Urlaubsgrazien in ihren Bikinis und zu reizvoll war für sie selbst der Gelegenheitsflirt. „Franco“ verrät der Neuen Illustrierten sein „Papagallo“-Rezept: „Ich gehe immer auf Nummer Sicher. Ich laufe vor einem Mädchen her und schau sie an. Wenn sie zurückschaut oder lächelt, dann gehe ich hin und grüße sie in ihrer Landessprache. Das wirkt immer.“ Der Aktionismus des Verkehrsministers indes hatte gute Gründe: 1964 ging die Zahl der deutschen Italien-Buchungen im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent zurück. Doch waren es wirklich die „Papagalli“, die die Deutschen aus ihrem Urlaubsparadies vertrieben? Als wahre Gründe für den Rückzug der Urlauber nennt der Bericht „Preise, Lärm und Essen“. Um Geld zu sparen, wird den Feriengästen zur Selbstversorgung geraten. Doch Obacht: „Bier ist schlecht und teuer.“ Im Restaurant dagegen besonders zu empfehlen: Fischsuppe – vorausgesetzt, man stört sich nicht an dem darin enthaltenen „Meeresungeziefer“. Und die Moral von der Geschicht? Trau fremden Verkehrsministern nicht ... oder mit anderen Worten: „Italien ist ein Paradies mit kleinen Fehlern. Aber immer noch ein Paradies.“

Gondola classica

UrlaubssouvenirsAls klassisches Venedig-Souvenir brachte Sieglinde Hafner diese Gondel in den 60er Jahren als Souvenir von einem Italien-Urlaub mit. Gemeinsam mit ihrem Mann zeltete sie in Iesolo und fuhr von dort aus hinüber in die Lagunenstadt. Besonders gut erinnert sie sich noch an das Wetter: „Es hat immer wieder geregnet, und das Zelt, das wir von meinen Eltern geborgt hatten, war nicht dicht. Wir mussten überall Töpfe aufstellen, die das Wasser auffingen, und ich saß mit aufgespanntem Regenschirm im Zelt...“ Ebenfalls gewöhnungsbedürftig war das Essen: „Wir haben uns öfters selbst etwas gekocht auf dem Campingplatz. Nur die Ravioli, die es dort zu kaufen gab, waren fürchterlich!“ Doch Sieglinde Hafner hat auch positive Erinnerungen an Italien: „Das Meer, die Sonne, die Wärme und die leichte Lebensart der Italiener haben mich besonders beeindruckt.“

Vase aus Ravenna

UrlaubssouvenirsDiese Vase erwarb Sieglinde Hafner Ende der 1960er-Jahre als Erinnerungsstück in Ravenna. Sie hatte in Jesolo gezeltet und war für einen Tag nach Ravenna gefahren.

Glaskunst aus Murano

UrlaubssouvenirsDieses Körbchen aus Murano-Glas erhielt Sieglinde Hafner in den 1960er-Jahren von ihrer Schwiegermutter geschenkt. Die Schwiegereltern fuhren in den in den 1950e- und 60er-Jahren jedes Jahr für einige Wochen nach Gatteo Mare an die Adria.