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Radioschätze / Bayern 2
Bayern 2, der Informations- und
Kultursender des Bayerischen Rundfunks, ist Medienpartner der
Bayerischen Landesausstellung „Bayern-Italien“. Ein
umfangreiches Dossier zur bayerisch-italienischen
Beziehungsgeschichte durch die Jahrhunderte finden Sie
hier. Die Themen reichen vom Einfluss der
italienischen Kunst in der Römerzeit, im Mittelalter, in
Renaissance und Barock bis zur Vespa, dem Kult auf zwei Rädern,
von König Ludwig I. von Bayern und dessen Italien-Sehnsucht bis
zu Alfons Schuhbecks italienischer Hausmannskost. In Kürze
werden Sie hier auch Hörfunkbeiträge downloaden können.
MAI
Montag, 17. Mai 2010
9.05 Uhr radioWissen
Barock in Bayern – Ein italienischer Import
Entstanden ist der Barockstil in Italien. Dass er gerade in
Bayern so erfolgreich war, ist auch den Brüdern Asam zu
verdanken, die sich in Italien ausbilden ließen. Mit üppig
gestalteten Kirchen wie der Weltenburger Klosterkirche sorgten
die Brüder für Aufsehen. Cosmas Damian, der Freskenmaler, und
Egid Quirin, der Stuckbildhauer, waren bei Auftraggebern von
Hessen bis Tirol, von Böhmen bis in die Schweiz gefragt.
Samstag, 22. Mai 2010
8.05 Uhr Bayerisches Feuilleton
Das Glück ist eine lange, dünne Nudel – Bayerns
italienische Seitensprünge
Hielt man vor ein paar Jahrzehnten einen Teller Spaghetti noch
für die kulinarische Manifestation des Chaos, so gehen
heutzutage viele Bayern sogar im Trachtenanzug zum Italiener um
die Ecke. Und nicht nur das! Längst hat Italien aufgehört,
allein auf dem Teller präsent zu sein. Aus den Pizzabäckern und
»Spaghettifressern« von einst sind soziokulturelle Leitfiguren
geworden. Jeder will heutzutage ein Italiener sein.
Samstag, 22. Mai 2010
11.05 Uhr Bayernchronik
Live von der Bayerischen Landesausstellung im Textil-
und Industriemuseum Augsburg
Pizza, Pasta und Porchetta – Köstlichkeiten aus der Cucina
d’Italia, die heute die bayerische Küche bereichern. Den Anfang
haben vor 2 000 Jahren die Römer gemacht, in der Barockzeit
drückten die welschen Baumeister und die italienischen Musiker
dem Land ihren Stempel auf. Vor 50 Jahren fuhren die Heidi und
der Schorsch nach Rimini und Bibione in Urlaub, Marcello und
Paolo kamen umgekehrt als Gastarbeiter nach München und
Ingolstadt. Daraus entstanden Freundschaften, die in
Städtepartnerschaften mündeten. In Gesprächen mit Zeitzeugen
beleuchtet BR-Chefreporter Ernest Lang die Vielfalt und die
Lebendigkeit der bayerischitalienischen Beziehungen.
Samstag, 29. Mai 2010
8.05 Uhr Bayerisches Feuilleton
Spaghetti und Spanferkel – Bayerisch-italienische
Ansichten
Zwei Gasthäuser in Regensburg, der »nördlichsten Stadt
Italiens«: Das eine ist in bayerischer Hand, das andere in
italienischer. Was macht man sich in diesen Gasthäusern für ein
Bild von dem jeweils anderen? Welche Vorurteile sind im Umlauf?
Wie denken die Betreiber, wie denken die Gäste über das jeweils
andere Volk? Gibt es Konkurrenz, gibt es Eifersüchteleien
zwischen Bayern und Italienern?
JUNI
Dienstag, 1. Juni 2010
21.30 Uhr radioTexte
Wie kommen wir über die Alpen? Nach Italien! Die
Italiensehnsucht der Deutschen
In seinem literarischen Reiseführer beschreibt der Berliner
Verleger Klaus Wagenbach die schönen Landschaften, die große
Kunst des Bel Paese und erklärt die Lebensart der Italiener.
Italo Michele Battafarano, Professor für Deutsche Literatur in
Trento, versucht zu verstehen, warum Italien die Deutschen und
ihre (Lebens-)Kultur jahrzehntelang beeinflusst hat.
Montag, 7. Juni 2010
9.05 Uhr radioWissen
Vom guten Geschmack – Italienische Einflüsse auf Bayern
Von den Römern, die Wein und Bäder nach Bayern brachten, spannt
sich der Bogen bis zu Latte Macchiato oder Espresso, ohne die
ein Leben heute nicht mehr denkbar ist. Was einst Privileg einer
adeligen Elite war, die geschmacksbildende Reise nach Italien,
ist seit den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein
Massenphänomen.
JULI
Sonntag, 4. Juli 2010
12.05 Uhr Zeit für Bayern
Dolce Vita und »Katzlmacher« – Italiener in Bayern
Ein buntes Sonntagsfeuilleton um Bayern und seine Italiener mit
Beiträgen aus den sechs BR-Regionalredaktionen. Woher kommt der
Ausdruck »Katzlmacher«? Was ist italienisch am bayerischen
Rokoko? Solche und ähnliche Fragen versucht das unterhaltsame
Zeit-für-Bayern-Magazin zu klären.
Sonntag, 18. Juli 2010
13.30 Uhr Bayern – Land und Leute
Mit Sack und Pack über die Alpen – Frühe Spediteure
Es gab Fuhrleute, Säumer und Kraxenträger. Ursprünglich freie
Unternehmer, schlossen sich die meisten Fuhrleute und Säumer im
Lauf der Zeit genossenschaftlich zusammen, um so eine Art
Transportmonopol durchzusetzen. Nur die Kraxenträger, die in
erster Linie den transalpinen Kleinhandel mit Holzwaren,
Schnitzereien, Geschirren, Garnen, Glaswaren und Tand besorgten,
blieben immer völlig unabhängig.
Sonntag, 25. Juli 2010
13.30 Uhr Bayern – Land und Leute
Ein Meister aus dem Süden – Gabriel de Gabrieli,
Architekt
Gabriel de Gabrieli (1671 – 1747) kam als Maurer aus Graubünden
und machte Karriere als Fürstbischöflicher Hofbaudirektor. Er
war einer jener Saisonarbeiter, die im Frühjahr aus den
südlichen Alpentälern nach Norden wanderten und im Spätherbst
wieder zurück. 1714 zog Gabrieli nach Eichstätt und prägte als
Architekt wie kein anderer das barocke Stadtbild.
AUGUST
Sonntag, 1. August 2010
13.30 Uhr Bayern – Land und Leute
In der Höhle des Markuslöwen – Bayerische Kaufleute und
der Fondaco dei Tedeschi
Bis zur Schließung des Fondaco durch Napoleon im Jahr 1806
wurden im Erdgeschoss die Waren gestapelt, geprüft, gewogen,
verpackt und aufgeladen. In den Obergeschossen lagen dagegen die
Speisesäle und repräsentativen Wohn- und Büroräume der deutschen
Kaufleute. Dort wurde geordert, storniert, antichambriert und
zäh verhandelt. Über allem aber wachte streng die venezianische
Obrigkeit. Und nicht einmal einem Augsburger Fugger oder
Nürnberger Imhoff wäre es gelungen, ohne den Segen der
Serenissima auch nur ein Lot Pfeffer außer Landes zu bringen.
Sonntag, 8. August 2010
12.05 Uhr Zeit für Bayern
Vita Vindelica – Vom römischen Alltag auf bayerischem
Boden
Die römische Antike prägt Bayern bis heute. Auch wenn es kaum
bekannt ist: In dem Menschenschlag der Altbayern und der
Allgäuer, ihren Sprachen und Kulturen mischen sich
keltoromanische und germanische Einflüsse, die damalige römische
Provinz Rätien wurde jahrhundertelang zu Italien und nicht zu
Germanien gerechnet. Die Sendung bietet eine Reise zurück in die
Zeit, als Italien bis an die Donau reichte.
Sonntag, 8. August 2010
13.30 Uhr Bayern – Land und Leute
Italienischer Glanz in München –
Henriette Adelaide von Savoyen, bayerische Kurfürstin
Sie sollte und wollte den französischen König Ludwig XIV.
heiraten, doch die ehrgeizigen Wünsche, vor allem ihrer Mutter,
ließen sich nicht erfüllen. Der nächste Kandidat für die
Prinzessin aus Turin war der bayerische Thronfolger Ferdinand
Maria, den sie, ohne ihn zu kennen, eher unwillig geheiratet
haben soll. Beide waren sechzehn Jahre alt, als sie sich
einander, zwei Jahre nach der Trauung, zum ersten Mal in München
sahen. Henriette Adelaide ließ Schloss Nymphenburg ausbauen, die
Theatinerkirche errichten und glanzvolle Feste in der Residenz
und auf dem Prunkschiff »Bucentaur« feiern.
Sonntag, 15. August 2010
13.30 Uhr Bayern – Land und Leute
St. Quirinus am Tegernsee – Wie Katakombenheilige nach
Bayern kamen
Dass gebürtige Italiener in Bayern sogar noch posthum Karriere
machen können, beweist der hl. Quirin von Tegernsee besonders
eindrucksvoll. Er soll in der Mitte des 3. Jahrhunderts in Rom
das Martyrium erlitten haben und dann in der Katakombe des
Pontianus beigesetzt worden sein. An die 500 Jahre später
schenkte Papst Zacharias die sterblichen Überreste des Heiligen
den adligen Stiftern von Kloster Tegernsee, die nach Rom
gefahren waren, um Reliquien für ihre Neugründung zu erbitten.
Sonntag, 22. August 2010
12.05 Uhr Zeit für Bayern
Von L(l)auten und leisen Tönen – Die Füssener
Geigenbauer und ihre Verbindungen nach Cremona
Füssen ist zusammen mit Cremona am Po die Wiege des europäischen
Lautenbaus. Bereits im 15. Jahrhundert gab es in der Allgäuer
Stadt eine Lautenmacherzunft. Der berühmteste der Füssener
Lautenbauer, Kaspar Tiefenbrugger, war im 16. Jahrhundert an der
Entwicklung der Geige beteiligt, wanderte nach Lyon aus und
begründete dort die französische Geigenbautradition. Noch im 18.
Jahrhundert spielten die europäischen Spitzenviolinisten
Füssener Produkte.
Sonntag, 22. August 2010
13.30 Uhr Bayern – Land und Leute
Deckname »Edelweiß« – Robert de Fiori,
bayerisch-italienischer Doppelagent
Eigentlich war Robert de Fiori während des Ersten Weltkriegs
Korrespondent der »Wiener Freien Presse« in Rom. Doch er diente
– mindestens! – drei Regierungen als Agent, darunter der
bayerischen. Und er war ein Freund Mussolinis. Nach dem Krieg
wurde er in München italienischer Vizekonsul. Er dolmetschte
auch die Gespräche zwischen italienischen Faschisten und
führenden Nationalsozialisten über Südtirol – und verriet sie.
Sonntag, 29. August 2010
13.30 Uhr Bayern – Land und Leute
»Bergkönig« und »Mantovano volante« – Die
Rennfahrer-Legenden Hans Stuck und Tazio Nuvolari
Tazio Nuvolari war ein Idol im Italien Mussolinis und gilt noch
heute als einer der besten Grand-Prix-Fahrer überhaupt. In
Hitlers Rennschlachten war Hans Stuck der Spezialist für
Bergrennen. Beide Sportler wurden Kollegen, als Nuvolari 1938
als Werksfahrer zur Auto Union kam.
SEPTEMBER
Sonntag, 12. September 2010
12.05 Uhr Zeit für Bayern
Bruno, Spreti und Puccini – 1 500 Jahre
bayerisch-italienische Familiengeschichte(n)
Schon ganz am Anfang steht eine »italienische Heirat«:
Theodolinde, Tochter des ersten bayerischen Herzogs, heiratete
589 auf die Südseite der Alpen zu den Langobarden und brachte
die katholische Religion nach Oberitalien. Seitdem hat es
unzählige hohe und niedere Hochzeiten und Liebschaften zwischen
Bayern und Italienern gegeben. Hätten Sie gewusst, dass Giacomo
Puccini eine langjährige Geliebte aus München hatte? Und war
nicht auch Bär Bruno in Bayern auf Brautschau? Marianne Bitsch
erzählt bayerisch-italienische Familiengeschichte(n).