Staatlicher Wiederaufbau in Bayern
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Wiederbesiedlung Hundsfeld
Im Jahr 1936 wurde der unterfränkischen Ort Hundsfeld
dem Truppenübungsplatz „Lager Hammelburg“ einverleibt.
Die 500 Einwohner wurden gegen eine Entschädigung
umgesiedelt, sodass Hundsfeld nach Kriegsende einem
Geisterdorf glich.
Nach dem Krieg plante die Oberste Bayerische Baubehörde,
das Dorf mit seinen verfallenen Gebäuden
wiederzubesiedeln. Angedacht waren 40 Höfe mit jeweils
14 Hektar Ackerland. Dabei war für die Behörde von
entscheidendem Interesse, Lebensraum für vertriebene
Bauern aus Osteuropa zu schaffen. Doch sollte die
Neugründung auch als Studienbeispiel dienen, „um
gesetzmäßige Voraussetzungen ableiten zu können, die für
die Ansetzung intensivierter d. h. maschinell geprägter,
landwirtschaftlicher Betriebe von Nöten sind“. In einem
„neuen“ Ort sollte dies leichter realisierbar sein als
in einer Gemeinde mit gewachsenen Arbeitstraditionen.
Doch dem Versuch war kein Erfolg beschieden: Zwar waren
bis 1950 vier Höfe in Betrieb, doch das Gerücht, die USA
planten eine Erweiterung des früheren Übungsplatzes,
vertrieb die vier Bauern wieder und das Projekt
scheiterte. 1960 wurden alle noch stehenden Gebäudeteile
gesprengt.
Heute befindet sich dort eine Infanterieschule der
Bundeswehr. |
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Planskizze der
Wiederbesiedlung der späten vierziger Jahre |