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Staatlicher Wiederaufbau in Bayern > Grußwort
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Grußwort des Leiters der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, Josef Poxleitner, zur Landesausstellung 2009 „Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“

Seit dem Wiedererstehen unserer Städte nach dem Zweiten Weltkrieg und einer nachhaltigen wirtschaftlichen Modernisierung unseres Landes ab den 1950er Jahren sind über fünf Jahrzehnte vergangen. Je länger die Ereignisse zurückliegen, desto stärker werden sie in unserem Gedächtnis zur Geschichte. Die Zahl der Menschen, die die Nachkriegsjahre erlebt und erlitten und die Herausforderungen bewältigt und gestaltet haben, nimmt ab. Für die junge Generation schwindet die Möglichkeit, Zeitzeugen zu befragen. Das Vergangene für die Gegenwart zum Sprechen zu bringen ist deshalb eine wichtige und anspruchsvolle Aufgabe, der sich die bayerischen Landesausstellungen widmen.
Ich freue mich sehr, dass sich das Haus der Bayerischen Geschichte mit dieser Ausstellung „Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“ der jüngeren Vergangenheit Bayerns und einem stark vom Bauen geprägten Thema annimmt. Das ist eine richtige und wichtige Ergänzung im Spektrum der bayerischen Landesausstellungen.
Die meisten Bürgerinnen und Bürger nehmen gar nicht wahr, dass sie in Städten leben, deren Bild in den Wiederaufbaujahren nach 1945 maßgeblich geprägt wurde. Der Wiederaufbau mit der Einleitung des wirtschaftlichen Aufschwungs war nicht nur ein ungeheurer gesamtgesellschaftlicher Kraftakt, er war auch die Stunde der Architekten und Ingenieure. Sie trugen entscheidend zum Wiederentstehen unserer Städte und ihrem Weg in die Moderne bei. Und er war die Stunde der öffentlichen Verwaltung, die die dazu notwendigen Strukturen und Rahmenbedingungen schaffen musste.
Bei allem, was die Ausstellung an Facetten des Wiederaufbaus und ökonomischen Aufschwungs darstellt, steht im Vordergrund die Frage: Wie konnte es innerhalb kürzester Zeit gelingen, starke und schöne Städte und Gemeinden wiederentstehen zu lassen, eine kraftvolle Wirtschaft aufzubauen und ein neues Lebensgefühl der Menschen zu erzeugen? Wir finden in der Ausstellung einige Antworten. Oftmals ist es gerade der regionale Bezug der Erinnerungsstücke und Schicksale, der die historischen Ereignisse greifbar macht.
Die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern hat gerne mitgeholfen, diese Ausstellung zu ermöglichen und zu gestalten. Ich danke dem Haus der Bayerischen Geschichte für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und wünsche der Landesausstellung 2009 viele interessierte Besucherinnen und Besucher.