Vor 1945 war das Odeon ein beliebtes Konzert- und
Ballhaus gewesen. Dem von Leo v. Klenze entworfenen
Gebäude, dessen Fassade das angrenzende Palais
Leuchtenberg gänzlich kopierte, sah man seine Funktion
als Ballhaus von außen nicht an.
Im Obergeschoss
des Hauses befand sich ein großer Saal, der von
übereinander gestellten Säulenreihen umrahmt war und
eine halbrunde Nische gegenüber dem Eingang aufwies.
Nach dem
Kunstgeschmack seiner Entstehungszeit war das Odeon eine
der außergewöhnlichsten klassizistischen Lösungen der
Bauaufgabe Konzertsaal. Ein Bombenangriff 1944 zerstörte
den Bau bis auf die Außenmauern und Reste der unteren
Säulenreihe komplett.
Der Architekt
Josef Wiedemann erhielt 1951 den Auftrag, das Gebäude
als bayerisches Innenministerium wieder aufzubauen. Die
Außenfassade ließ er exakt rekonstruieren. Dabei konnte
er an der Nordseite sogar einen originalen Balkon
verwenden, der erhalten geblieben war.
Im Inneren
hingegen wich er von der ursprünglichen Form ab: Er
verzichtete auf den Boden des ehemaligen Konzertsaals,
sodass nun ein offener Innenhof entstand. Diesem wurde
ein Fries eingefügt und er wurde etwas verkleinert, um
Platz für einen Sitzungssaal zu schaffen.
2007 wurde der
Innenhof mit einem ein Glasdach überdeckt, was ihn
zumindest teilweise wieder als Raum erlebbar macht. |
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Der Konzert- und
Ballsaal des Odeons um 1920
Nach der Zerstörung
Die Kuppel über dem
Innenhof erhielt den "Preis des Deutschen Stahlbaus"
2008
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