Die Alte Pinakothek wurde im Zweiten Weltkrieg schwer
beschädigt. Das Dach fehlte, das Innere war komplett
ausgebrannt und ein Bombentrichter von 40 Metern
Durchmesser hatte die Südfassade zerstört.©
Heftig gerungen
wurde nach dem Krieg um die Zukunft des von Leo v.
Klenze ab 1826 errichteten Museumshaus. Wegen der hohen
Kosten für den Wiederaufbau erwog man sogar einen
Abbruch. Doch brachte der Architekt Hans Döllgast einen
Kostenvoranschlag ein, der so weit unter der Schätzung
von staatlicher Seite lag, dass der Landtag eine halbe
Million DM zur Sanierung frei gab.
Der Plan
Döllgasts sah keine Rekonstruktion der Pinakothek vor,
sondern eine „schöpferische Wiederherstellung“, in die
die noch vorhandene alte Bausubstanz einbezogen werden
sollte.
Die
wesentlichen Änderungen zur Vorkriegszeit bestanden
darin, dass der Eingang an die nördliche Längsseite
verlegt, ein Treppenhauses mit zweiläufiger Treppe im
Süden eingebaut und die Form des Daches teilweise
geändert wurde.
Als Kunstgriff
gilt die Ausbesserungsarbeit am Bombentrichter: Dieser
wurde durch eine Ziegelwand geschlossen, deren Fenster
den originalen der Klenze-Fassade gleichen. Durch die
Verschiedenfarbigkeit der alten und neuen Ziegel kann
man genau erkennen, wo die Bombe einschlug.
Die Spuren der
Geschichte bleiben so am Bau ablesbar.
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Alte Pinakothek um 1949
Gut zu erkennen: Der
ehemalige Bombentrichter auf der Südseite der Alten
Pinakothek
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