2.0 Eiserner Vorhang und Kalter Krieg
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Bereits im März 1946 prägte
der frühere britische Premierminister Winston Churchill in einer Rede in
Fulton/Missouri den Begriff "Eiserner Vorhang". Im September desselben
Jahres hielt der amerikanische Außenminister Byrnes seine berühmte „Rede
der Hoffnung", in der er die großen Linien der amerikanischen
Deutschlandpolitik darlegte: Einsetzung einer gewählten provisorischen
Regierung, Schaffung einer neuen Verfassung, Bildung der anglo-amerikanischen
Bi-Zone und später auch eines vereinten Deutschlands auf demokratischer
Grundlage. |
 Explosion der amerikanischen
Atombombe über Nagasaki am 9. August 1945. |
Ihren Höhepunkt erreichte die
sich in den USA durchsetzende Politik der Stärke gegenüber der
Sowjetunion mit der Rede des Präsidenten Truman am 12. März 1947 vor
dem amerikanischen Kongreß. Die "Truman-Doktrin" zeichnete ein
Bild von zwei Welten. Amerika hatte als wichtigster Repräsentant der "freien
Welt" gegen die UdSSR und ihre "totalitäre Welt" anzutreten.
Diese Politik der "Eindämmung" wurde zum offiziellen außenpolitischen
Grundprinzip der USA. Den ersten wichtigen Schritt zur Realisierung tat der neue
Außenminister George C. Marshall mit dem "Europäischen
Wiederaufbauprogramm", dem "Marshall-Plan", der die
wirtschaftliche Stabilisierung vor allem auch Westdeutschlands sichern sollte.
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 Der amerikanische Präsident
Truman vor dem Kongreß bei seiner Rede, die später als die „Eindämmungs-"
oder „Containment-Theorie" in die Geschichte einging. Washington, 12.
März 1947. |
Die Deutschen in den Westzonen mußten
nun erkennen, daß der Preis für wirtschaftlichen Aufschwung und
freiheitlich-demokratische Staatsordnung bald die nationale Einheit sein würde.
1947 scheiterte die letzte Konferenz aller deutschen Ministerpräsidenten,
zu der Bayerns Regierungschef Hans Ehard nach München eingeladen hatte. Der
Weg in die Teilung war nicht mehr aufzuhalten. |
 Münchner Ministerpräsidentenkonferenz
am 6. und 7. Juni 1947 v.l.n.r.: Rudolf Amelunxen (Nordrhein-Westfalen), Erhard
Hübner (Sachsen-Anhalt), Wilhelm Höcker (Mecklenburg), Kurt Fischer
(Sachsen stellvtr.), Wilhelm Kaisen (Bremen).
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