4.0 Grundlinien deutscher
Parteiengeschichte
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Die 1848 in der Paulskirche tagende
Nationalversammlung mit ihren "Fraktionen" war die Wiege des deutschen
Parteiwesens. Zwischen 1861 und 1870 entstanden liberale, sozialistische,
konservative und christliche Parteien. |
 Kurt Schumacher (1895-1952) |
Durch das allgemeine und
gleiche Wahlrecht des Kaiserreichs von 1871 wurden die Parteien zwar begünstigt,
doch ihr Einfluß blieb gering. Die Weimarer Verfassung von 1919 schrieb in
Deutschland eine parlamentarische Demokratie fest. Doch bald schon sprach man
von der "Krise des Parteienstaates". Denn immer seltener fanden die
Parteien zur notwendigen Zusammenarbeit. Eine tiefe Zäsur brachte der
Nationalsozialismus, der 1933 aus Deutschland einen Einparteienstaat machte. Außer
der NSDAP wurden alle Parteien verboten, ihre Organisationen zerschlagen, ihre
Mitglieder verfolgt, vertrieben und ermordet. |
 Konrad Adenauer (1876-1967) |
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs
reorganisierten sich KPD und SPD. Dabei kam es 1946 in der sowjetischen Zone zur
Zwangsvereinigung beider Parteien und zur Gründung der SED. Bei den
Konservativen setzte sich der Volksparteigedanke durch, um möglichst
unterschiedliche Wählergruppen ansprechen zu können. |
 Theodor Heuss (1884-1963) |
Neben einer wenig lebensfähigen
Wiederbegründung des Zentrums kam es so zu den Neugründungen CDU und
CSU. Die Liberalen schlossen sich in der FDP zu einer Partei zusammen. Im ersten
Deutschen Bundestag waren auch noch weitere Parteien vertreten: die Deutsche
Reichspartei (DRP), die Deutsche Partei (DP), die Wirtschaftliche
Aufbauvereinigung (WAV) und die Bayernpartei. |
 Josef Müller (1898-1979) |
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