Die Eisenbahn veränderte nicht nur das Leben der Menschen, sondern auch den Lebensraum. Landschaften wurden durch Eisenbahnstrecken neu strukturiert und erschlossen. Viele Tunnel und Brücken, die für uns heute selbstverständlich sind, waren zu ihrer Entstehungszeit technische Wunderwerke. Auch Bahnhöfe und Plätze oder stillgelegte Eisenbahnstrecken sind oftmals spannende Zeugen von Geschichte, die sich in einem Schülerprojekt erschließen und untersuchen lassen. Gerade Veränderungen und Überformungen der Zeugnisse bieten dabei spannende Diskurse, die das Bewusstsein für die eigene Umgebung und Geschichte schärfen. In Zusammenarbeit mit Fächern wie Kunst oder Deutsch bietet sich hier auch künstlerischer Ansatz an.
Aufsätze
Meisterwerke der Technik von Emma Mages
Bahnhöfe, Stadt- und Raumentwicklung von Emma Mages
Bahnhof Aschaffenburg. 4 Aktionen von Evamaria Brockhoff / Udo Breitenbach
Die Installation GÖTTERBOTE des Künstlers Udo Breitenbach– zu sehen 2009 in einer Kabinettausstellung des Aschaffenburger KunstLanding – war Teil einer Kunstaktion, die im Zusammenhang mit dem Abriss des Bahnhofs Aschaffenburg stattfand, der in seiner Entstehungszeit als der schönste Bahnhof der jungen Republik galt. Mit dem Abriss des Aschaffenburger Bahnhofs wäre der keramische Fassadenwandschmuck unwiederbringlich verloren gegangen, hätte Breitenbach den „Götterboten” nicht in allerletzter Minute gerettet.
Wilfried Ernst Hölzler: Stillgelegten Strecken. Ein Prellbock in der Landschaft
Wilfried Ernst Hölzler ist der wohl beste Kenner der 152 stillgelegten Eisenbahnlinien in Bayern, die er sich auf über 3000 km „ergangen“ und mit seiner Spiegelreflexkamera in atmosphärisch dichten Bildern dokumentiert hat. In seinem Buch „Gehen, wo man nicht mehr fahren kann“ (Buchloe 2007, ISBN 978-3-927781-37-5) setzt er den Strecken in Schwaben ein Denkmal.
TIPPs für Vertiefungen und Exkursionen:
13.08.–29.08.2010 – Aktion in Fürth
Die Stadt Fürth hat ein besonderes Highlight geplant: den Nachbau des Ludwigsbahnhofs auf der Fürther Freiheit. Der Bahnhof wurde 1938 abgerissen und wird nun an seinem ursprünglichen Standort wieder errichtet, und zwar mit Gerüsten und Planen. Neben zahlreichen Events wird dann am 28. und 29. August ein großes Eisenbahnfest auf der Freiheit gefeiert – mit einem attraktiven Programm für Jung und Alt.
09.–11.09. und 25./26.09.2010 – Spielzeugmuseum in Nürnberg
Auch im Spielzeugmuseum dreht
sich im Jubiläumsjahr viel um die Bahn: Vom 09. bis 11.
September heißt es „Lummerland im Spielzeugmuseum“. Jeweils von
11 bis 16 Uhr können die Kinder ihre eigene „Insel mit zwei
Bergen …“ – mit Schienen, Lok und Tunnel ganz nach ihrer
Fantasie gestalten.
Am 25. und 26. September kommen kleine Baumeister ganz groß
heraus. Jeweils von 10 bis 17 Uhr im Dachgeschoss des
Spielzeugmuseums ein großes Schienennetz für eine
Eichhorn-Holzeisenbahn gebaut, damit der Zug dann auf die Reise
gehen kann.