Klöster als Träger von Bildung und Wissenschaft
Im Mittelalter waren die Klöster die entscheidenden Träger von
Bildung und Wissenschaft. Im 16. Jahrhundert wurden zahlreiche
Schulen und Bildungsanstalten durch die Städte und die Landesfürsten
eingerichtet. In den katholischen Gebieten unterhielten insbesondere
die Chorherrenkonvente (aus studierten Theologen), die Benediktiner
und die Jesuiten Schulen. Die katholische Engländerin Maria Ward
(1585-1645) gründete den Orden der Armen Schulschwestern von unserer
Lieben Frau, die sog. Englischen Fräulein, die sich der
Mädchenerziehung widmeten. Das Benediktinerkloster Ettal erzog seit
dem 18. Jahrhundert junge Adlige in einer Ritterakademie.
Mehrere bayerische Klöster betrieben im 17. und 18. Jahrhundert
naturwissenschaftliche und medizinische Forschung, wie z. B.
Polling, Rottenbuch und St. Emmeram in Regensburg. Im Jahr 1802
wurden in Bayern fast alle Klöster aufgehoben. Die Säkularisation
war im Reichsdeputationshauptschluss beschlossen worden. Lediglich
die Schul- und Pflegeorden wurden ab 1832 wieder zugelassen.