Bayerische Landesausstellung 2017
An originalen Schauplätzen zeigt die Bayerische Landesausstellung anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 mit „Rittern, Bauern, Lutheranern“ ein Panorama der Zeit um und nach 1500 – kostbare und ungewöhnliche Objekte erzählen die Geschichte einer Epoche des Umbruchs und Aufbruchs.
Die Ritter kämpfen ihren letzten Kampf, die Bauern stehen auf und in den Städten gärt es. Buchdruck, Flugschriften und Kampflieder bringen neue Ideen unter die Leute, jahrhundertealte Gewissheiten geraten ins Wanken. Vor allem in Süddeutschland, in Franken, Schwaben und Altbayern, entscheidet sich Erfolg oder Misserfolg der evangelischen Bewegung. Von der Veste Coburg aus verfolgt Martin Luther den Augsburger Reichstag von 1530, von dem sich alle eine Lösung der Konfessionsfrage erhoffen.
Das Leben um 1500
Die
Ausstellung zeigt das Leben auf dem Land, in der Stadt, in den
Klöstern und in den Ritterburgen. Kostbare und ungewöhnliche Originale
aus der Zeit, Kunstwerke von Dürer, Cranach und vielen anderen
Meistern, eindrucksvolle Inszenierungen und moderne
Ausstellungstechnik helfen bei der Antwort auf die Fragen:
Was trieb die Menschen in bewegten Zeiten um?
Wurde die Welt
wirklich durch die Ideen und Schriften Martin Luthers verändert?
Und was hat das mit uns heute zu tun?
Eine Langversion finden Sie
hier
Den Tod sorgfältig vermessen, den Tod in Form bringen, den
Tod erklären …
Das Bayerische Nationalmuseum in München
bewahrt eine um 1513 entstandene Skulptur auf, die den „Tod auf dem
Löwen“ darstellt. Das ungewöhnliche Werk gehörte zu einer heute
verlorenen Schlaguhr, die im Zisterzienserkloster Heilsbronn ihren
Dienst tat. Zu jeder vollen Stunde – so ist zu vermuten
- schlug der
Tod mit einem Schlägel auf eine im Körper des Löwen verborgene
Glocke, dazu bewegten sich sein Unterkiefer und die Zunge des Löwen –
eine schaurige Mahnung an die Tatsache, dass jedem von uns stets die
letzte Stunde schlagen kann.
Anlässlich der Bayerischen
Landesausstellung haben das Haus der Bayerischen Geschichte und das
Bayerische Nationalmuseum, maßgeblich unterstützt vom Freundeskreis
Haus der Bayerischen Geschichte e.V., ein einmaliges Experiment im
Zusammenspiel von Bildhauerkunst und Archäotechnik gestartet: Es
wurde eine Replik des Uhrenautomaten angefertigt und der im Inneren
verborgene Mechanismus rekonstruiert, sodass das 500 Jahre alte
Kunstwerk zu neuem Leben erweckt ist. Für die technische
Rekonstruktion wurde der Spezialist Frank Trommer aus Blaubeuren
gewonnen. Die Schnitzarbeit führte der Bildhauer Thomas Hildenbrand
aus Schwäbisch Hall aus. Der rekonstruierte Uhrenautomat wird im
Rahmen der Landesausstellung in der Hofstube der Veste Coburg
gezeigt.