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Bildnis des Pfalzgrafen Philipp des Streitbaren [ zurück ]
 
Maler:   Barthel Beham
Datiert:   1533
Bild:   Öl auf Holz, 96 x 70,5 - Inv.-Nr. 2454
 

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Das Hüftbild zeigt den Pfalzgrafen Philipp den Streitbaren nach links gewandt vor einem neutralen Hintergrund. Unter dem dunkelblauen Samtrock tr�gt der Porträtierte ein rotes Wams und ein fein gefÖlteltes wei�es Hemd, dessen Stehkragen Perlenstickerei ziert. Seinen Kopf bedeckt ein schwarzes Barett, das mit wei�en Federbuschen, Goldstiften und einem Medaillon geschmückt ist. über Schulter und Brust hängt eine gro�gliedrige Goldkette. An den Fingern stecken mehrere Ringe. Die rechte Hand des Pfalzgrafen umfasst einen Dolch mit Antennenknauf.
Dieses Bildnis aus der „großen Wittelsbacher-Serie“ malte Barthel Beham, wie auch andere Porträts aus dieser Reihe, wahrscheinlich nach einer fremden Vorlage. Der gleiche Porträttypus lag offensichtlich dem 1530 von Peter Gertner geschaffenen Bildnis des Pfalzgraf Philipp (München, Bayerisches Nationalmuseum) zugrunde. Eine Fassung des Beham’schen Gemäldes als Brustbild ohne Hände (München, Bayerisches Nationalmuseum) entstand für eine „kleine Wittelsbacher-Serie“ unter Werkstattbeteiligung. Das bekannteste Bildnis des Pfalzgrafen ist aber sein Jugendportr�t von Hans Baldung Grien (Bayerische Staatsgemäldesammlungen Inv.-Nr. 683).
 
   
Literatur:   Fudickar, Liselotte: Die Bildniskunst der Nürnberger Barthel Beham und Peter Gertner, Diss. masch. München 1942, S. 16f. und S. 130, Kat.-Nr. 20.
L�cher, Kurt: Barthel Beham. Ein Maler aus dem Dürerkreis, München/Berlin 1999 (Kunstwissenschaftliche Studien Bd. 81), S. 148 und 202f.
 
   
Person:   Philipp der Streitbare, Pfalzgraf bei Rhein
* 12. 11. 1503 in Heidelberg
† 4. 7. 1548 in Heidelberg

Sohn von Pfalzgraf Ruprecht und Elisabeth von Bayern-Landshut; Bruder von Ottheinrich.

Da sich das Herzogtum Pfalz-Neuburg für eine gemeinsame Regierung von Philipp und seinem Bruder Ottheinrich als zu klein erwies, zog sich Philipp bald aus der Regierung zurück. Als Herr, der „weder Land noch Leut“ hatte, stellte er sich in die Dienste seines Onkels, Kurfürst Friedrich II., sowie des Erzherzogs Ferdinand. Philipp konnte 1529 einen entscheidenden Sieg über die T�rken bei Wien erzielen, wofür er 1532 den Orden des Goldenen Vlieses verliehen bekam.
     
   
Maler:   Barthel Beham
* 1502 in Nürnberg
† 1540 in Italien

Abgesehen von dem Ketzerprozess im Jahr 1525, in dessen Folge Barthel Beham aus der Reichsstadt Nürnberg ausgewiesen wurde, existieren nur wenige feste Daten zum Leben des Künstlers. Seit seiner Niederlassung in München 1527 arbeitete er in erster Linie als Porträtist, ab 1530 überwiegend für die herzogliche Familie. Als Grafiker gehört Barthel Beham zusammen mit seinem Bruder Sebald zu den herausragenden Vertretern der „Nürnberger Kleinmeister“.