Kolloquium zur Vorbereitung der Bayerischen Landesausstellung 2011
Elektrizität und Sozialistengesetz, Kirchenkampf und Bayerntourismus – was hat all das mit dem „Märchenkönig“ zu tun? Diese Themen prägen ein hochkarätig besetztes Kolloquium, das neue Perspektiven auf König Ludwig II. von Bayern eröffnet. Es sind faszinierende Gegensätze der Zeit, die sich in seiner schillernden Figur widerspiegeln. Während Ludwigs Regentschaft erreichte Bayern ungeahnte Modernisierungsschübe in Wirtschaft, Wissenschaft und Technik. Zugleich erlebte es Kriege gegen Preußen und Frankreich und wurde Teil des Deutschen Kaiserreichs.
Das vorbereitende Kolloquium zur Bayerischen Landesausstellung 2011 fand vom 18.-20. November 2009 in den Räumen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München statt. Veranstalter waren das Haus der Bayerischen Geschichte in Zusammenarbeit mit der Kommission für bayerische Landesgeschichte sowie der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen.
Vor über 400 Ludwig-Interessierten stellten Wissenschaftler aus ganz Deutschland neue Forschungsergebnisse zu König Ludwig II. und seiner Zeit vor. Der Schwerpunkt des Themenspektrums lag auf politischen, wirtschaftshistorischen und kulturgeschichtlichen Fragestellungen. Mit Vorträgen unter anderem zu Medienmonarchen im 19. Jahrhundert, Psychiatrie, Bayerntourismus und zur Sozialen Frage eröffneten die Referenten neue Perspektiven auf einen König, der als werbewirksamer „Märchenkönig“ oft hinter seinem Mythos zu verschwinden scheint. „Der Blick hinter die Klischees“ – das wird auch ein Motto der Bayerischen Landesausstellung im Jahr 2011 sein. Für sie diente das Kolloquium als wissenschaftliche Vorbereitung und wichtige Ergänzung der reichen Literatur zur Person Ludwigs II., der in der Ausstellung aus der Sicht auf seine Zeit präsentiert werden soll, die von Krieg und Industrialisierung geprägt war. Die Vorträge der Tagung werden zur Bayerischen Landesausstellung 2011 im Druck erscheinen.
Programm: Das ausführliche Programm können Sie hier als PDF herunterladen.
