Der Ausstellungsort

Alt und jung zugleich ist unser Ausstellungsort, das Kloster Ettal. Es besteht ─ mit Unterbrechungen ─ seit fast 690 Jahren. Im Jahr 1330 wurde im Auftrag Kaiser Ludwigs des Bayern der Grundstein gelegt. Die Beweggründe des Kaisers, in Ettal ein Kloster zu stiften, waren überwiegend politischer Natur. Ettal ist also kein Rodungskloster, wie etwa die im 8. Jahrhundert gegründeten Klöster Niederaltaich und Metten.

Kaiser Ludwig, der sich im päpstlichen Bann befand, wollte mit dieser und anderen Klostergründungen Zeichen für seine Rechtgläubigkeit setzen. Daneben sollte Ettal aber auch die Südgrenze des Herzogtums Bayern markieren und den Handel zwischen Augsburg und Italien an der Route der Via Claudia Augusta befördern.

Erst 40 Jahre später, 1370, wurde die Klosterkirche geweiht. Die prächtige barocke Klosteranlage, wie wir sie heute kennen, entstand nach Plänen des Münchner Hofarchitekten Enrico Zucalli. Nach einem Brand im Jahr 1744 wurden Kirche, Kloster und Bibliothek im Stil des Rokoko neu errichtet. Der Wessobrunner Baumeister Joseph Schmuzer (1683─1752) lieferte die Baupläne, Johann Jakob Zeiler (1710─1783) aus dem nahe gelegenen Reutte malte das Deckenfresko der Hauptkuppel mit der „Glorie des Benediktinerordens“, die Stuckdekorationen gestalteten Joseph Schmuzer und Georg Übelhör.

Im Zuge der Säkularisation wurde der Konvent am 1. April 1803 aufgehoben, die Gebäude wurden verkauft. Rund 100 Jahre später konnte das Kloster neu gegründet werden, allerdings war damit die staatliche Auflage zur Errichtung eines Gymnasiums verbunden, das 1905 seinen Betrieb aufnahm. Unter dem NS-Regime wurde 1941 der Konvent geschlossen. Der Schulbetrieb war schon 1938 eingestellt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1946, wurden Gymnasium und Internat wieder eröffnet.

Die Landesausstellung wird auf ca. 1500 qm im Südflügel des Klosters gezeigt, der sich zum Klostergarten hin erstreckt. Eigens zur Ausstellung wird der Klostergarten wieder belebt werden und Teil des Rundgangs sein.

Idealansicht des Klosters Ettal, Ölgemälde, vor 1744, Kloster Ettal (Foto: Haus der Bayerischen Geschichte/G. von Voithenberg) Kloster Ettal und Umgebung, Postkarte von Eugen Felle, 1919 (Digitalbild: Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg)