Datiert und signiert auf dem kleinen
T�felchen in der linken unteren
BildhÖlfte: 1531 •/• HS [ligiert],
darunter das Künstlerzeichen der
Schaufel
Inschrift auf der großen Tafel in
der linken unteren Bildecke: ANNO •
DOM[IN]I • MILL •/ ESI[M]O •
QVINGENTESI[M]O •/ DVODECI[M]O •
CONB •/ VSTV[M] • EST • HOC •/
MONASTERIV[M] • IN •/ VIGILIA •
SIMO[N]IS • ET •/ IVDE •
SVBREVERENDO •/ DO[M]I[N]O •
D[OMI]NO • VDALRICO / • REM • ABBATE
• HVIVS •/ MO[NA]STERY • (Im Jahr
1512 ist in den Morgenstunden des
Simon- und Judastages, als Herr
Ulrich Rem Abt war, dieses Kloster
abgebrannt)
Inschrift auf der Tafel in der
rechten unteren Bildecke: ANNO •
DOM[IN]I •/ MILLESI[M]O • QVIN •/•
GENTESI[M]O • SEXT •/• ODECI[M]O •
INDIE •/ GREGORY • EGO •/ FRATER •
ALLEXA •/ NDER • HV[M]MEL • SV[M]
•/• ELECT • IN • ABBA •/• TEM • QVI
• REXIT •/ ANNOS • 19 • OBI •/ IT •
3 • NON : FEB :/ ANNO • 1535 • (Im
Jahr 1516 bin ich, Bruder Alexander
Hummel, am Gregorstag zum Abt
gewählt worden, als der er 19
Jahre lang regierte. Gestorben am 3.
Februar 1535)
1531 schuf Schäufelein das
Ganzfigurenportr�t des
M�nchsdegginger Abtes Alexander
Hummel, der nach links gewandt in
einer Rundbogenarchitektur mit
Renaissanceornamentik steht. Der Abt
tr�gt das benediktinische
Ordensgewand und auf dem Kopf das
Birett. Seinen rechten Arm hat er um
den Abtstab gelegt. In den Händen
hÖlt er ein Buch und einen
Memento-Mori-Rosenkranz mit einem so
genannten Wendekopf in der Mitte,
der auf der einen Seite ein
Menschengesicht, auf der zweiten
einen Totenkopf und üblicherweise
auf der dritten, hier nicht nicht
sichtbaren, Seite das Antlitz
Christi zeigt. Der Stier im Wappen
links und auf der Helmzier rechts
neben dem Dargestellten ist aus dem
Namen des Abtes abgeleitet, da
„Hummel“ der schwäbische Name des
Zuchtstiers ist. Die detaillierten
Angaben des Todesdatums und der
Regierungszeit Hummels auf der
rechten Tafel, deren letzter Teil
erst nach dem Tod des Abtes 1535
erg�nzt wurde, sowie die Anordnung
der Inschrifttafeln sprechen
dafür, dass dieses Bild vermutlich
als Epitaph diente. Die Inschrift
auf der linken Tafel bezieht sich
auf die fast völlige Zerstörung
der Klosteranlage Deggingen durch
einen Brand, deren Neubau unter Abt
Hummel 1517 vollendet wurde.
Literatur:
Bayerische Staatsgemäldesammlungen
(Hg.): Staatsgalerie Augsburg.
St�dtische Kunstsammlungen, Bd. 1:
Altdeutsche Gemälde, bearb. von
Gisela Goldberg, Christian Altgraf
Salm und Gisela Scheffler, 3. Aufl.,
München 1988, S. 98f.
Person:
Alexander Hummel, Abt
Geburtsdatum und -ort unbekannt
† 3. 2. 1535 in M�nchsdeggingen
Alexander Hummel stand dem
Benediktinerkloster seines
Geburstortes Deggingen
(M�nchsdeggingen bei Nördlingen)
von 1516 bis zu seinem Tod 1535 als
Abt vor. In dieser Zeit wurde das
1512/13 abgebrannte Kloster - mit
Ausnahme der Kirche - komplett neu
aufgebaut.
Maler:
Hans Schäufelein
* zwischen 1480 und 1485, Geburtsort
unbekannt
† Ende 1539 oder Anfang 1540 in
Nördlingen
Der Maler und Zeichner für den
Holzschnitt, Hans Schäufelein, ein
Meister aus der Dürer-Nachfolge,
hinterließ ein umfangreiches Werk.
Der seit 1515 in Nördlingen als
Stadtmaler tätige Künstler
widmete sich vor allem religiösen
Themen, schuf daneben aber auch
bedeutsame Bildnisse.