Für das Porträt des
28-j�hrigen Fugger’schen
Handelsbeauftragten Wolfgang Ronner
w�hlte Hans Maler die Form eines
Brustbildes. Der sich nach links
wendende junge Mann, der vom
Betrachter wegschaut, erscheint im
Dreiviertelprofil vor einem gr�nen
Hintergrund. Unter der schwarzen
Schaube tr�gt er ein rotes Wams,
dessen Schlitze mit schwarzem Stoff
unterlegt sind, und ein wei�es
gefÖltetes Hemd mit Stehkragen.
Als Kopfbedeckung dient ihm ein
rotes Tellerbarett, das von einer
zweifarbigen Bord�re eingefasst
ist.
Ausgewiesen wird der Dargestellte
durch die Anschrift auf dem
gefalteten Brief, den er in der
linken Hand hÖlt. Neben der
Fugger’schen Handelsmarke steht:
„Ronner / ZwHannd(en) / Swats“. Auf
dem Ring am Zeigefinger der linken
Hand ist das Wappen der Familie
Ronner zu erkennen. Es zeigt in
Schwarz eine wei�e Lilie auf nach
oben offenem Halbmond.
Zu der Tafel, das sp�teste
bekannte Werk von Hans Maler,
gehört au�erdem noch ein gleich
großer Schiebedeckel (Bayerische
Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr.
547b), der neben der Jahreszahl 1529
ebenfalls das Ronner’sche Wappen
aufweist. Einst wurde er in den
heute nicht mehr erhaltenen
Originalrahmen geschoben und
sch�tzte so das Bild.
Eine Kopie des Gemäldes existiert
in Privatbesitz.
Literatur:
Bayerische Staatsgemäldesammlungen
(Hg.): Alte Pinakothek München.
Erl�uterungen zu den ausgestellten
Gemälden, 3. Aufl., München
1999, S. 306f.
Mackowitz, Heinz v.: Der Maler Hans
von Schwaz, Innsbruck 1960
(Schlern-Schriften 193), S. 52f.
Person:
Wolfgang Ronner, Handelsbeauftragter
der Fugger
* um 1501
† vielleicht am 23. 4. 1558
Wolfgang Ronner, der vermutlich aus
Kaufbeuren stammte, war von 1526 bis
1528 in den Diensten des
Fugger’schen Handelshauses in der
Fuggerau in K�rnten und dann in
Schwaz in Tirol tätig, wo er das
letzte Mal im Jahr 1546 nachweisbar
ist. In einer Ravensburger Urkunde
wird ein "W. Ronner" als am 23.
April 1558 verstorben erw�hnt.
Dieser hinterließ eine Dorothea, *
T�schler, als Witwe sowie vier
T�chter.
Maler:
Hans Maler
* um 1480/90 vermutlich in Ulm
† um 1530 wahrscheinlich in
Schwaz/Tirol
über „Hans Maler von Ulm, Maler zu
Schwaz“, wie er sich nannte, ist nur
sehr wenig bekannt. Der in Schwaz in
Tirol lebende Künstler war
hauptsächlich als Porträtist
tätig und malte Bildnisse für
den Innsbrucker Hof und für die am
Schwazer Silberbergbau beteiligten
Handelsherren.