Bildnis des Kaisers
Maximilians I. |
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Maler: |
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Bernhard Strigel |
Datiert: |
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um 1515 |
Bild: |
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Öl auf
Holz, 81,4 x 49,2 - Inv.-Nr. WAF 1081 |
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Unter den vielen von Bernhard
Strigel gemalten oder auf ihn
zurückgehenden Porträts
Maximilians I. gehört dieses
Brustbild im Dreiviertelprofil dem
bereits 1507 von dem Memminger
Künstler geschaffenen Typus an. Es
zeigt den nach rechts gewandten
Maximilian hinter einer Brüstung,
auf die er seinen rechten Arm
aufst�tzt. Gekleidet ist er in
einen Harnisch und einen um die
Schultern gelegten perlenbesetzten
Prunkmantel. Auf dem langen Haar
sitzt eine B�gelkrone. Als
Ordenssouver�n tr�gt er die
Kollane des Ordens vom Goldenen
Vlies, des vornehmsten der
europäischen Ritterorden. In
seinen Händen hÖlt er Zepter und
Schwert. Wirkungsvoll hebt sich die
Gestalt des Herrschers von dem
rotbrokatenen Wandbehang mit
Granatapfelmuster im Hintergrund ab.
Im Fensterausschnitt rechts neben
dem Behang ist eine steile Felswand
mit J�gern und Gemsen zu sehen.
Sie k�nnte eine Anspielung auf das
Jagderlebnis Maximilians in der
Martinswand bei Zirl in Tirol sein.
Nach der Legende wurde der Kaiser,
der sich auf der Gemsenjagd in der
Wand verstiegen hatte, von einem
Engel gerettet. Das Feld neben dem
Wandbehang nahm auf den
verschiedenen Fassungen dieses
Bildnistyps unterschiedliche Inhalte
auf. Anscheinend wurde die
Ausgestaltung des Hintergrunds auf
den jeweiligen Bildempf�nger
ausgerichtet. M�glicherweise
gehörte zu dem Bildnis
ursprünglich als Gegenst�ck ein
Porträt einer seiner beiden
Gemahlinnen oder eine Tafel mit den
Wappen der Königreiche
Maximilians. |
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Literatur: |
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Bayerische Staatsgemäldesammlungen
(Hg.): Staatsgalerie Augsburg.
St�dtische Kunstsammlungen, Bd. 1:
Altdeutsche Gemälde, bearb. von
Gisela Goldberg, Christian Altgraf
Salm und Gisela Scheffler, 3. Aufl.,
München 1988, S. 115-119.
MÖller, Rainer A./Buberl, Brigitte
(Hg.): Reichsstädte in Franken,
München 1987 (Ausstellungskatalog)
(Ver�ffentlichungen zur
Bayerischen Geschichte und Kultur
14/87), S. 254f., Kat.-Nr. 311.
Otto, Gertrud: Bernhard Strigel,
München/Berlin 1964
(Kunstwissenschaftliche Studien Bd.
XXXIII), S. 66f. |
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Person: |
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Maximilian I., deutscher König und
Kaiser
* 22.3.1459 in Wiener Neustadt
† 12.1.1519 in Wels
(OberÖsterreich), begraben in der
St. Georgskirche, Wiener Neustadt,
Grabdenkmal in der Hofkirche zu
Innsbruck
Sohn von Kaiser Friedrich III. und
Eleonore (Tochter König Eduards
von Portugal); seit 1477 verheiratet
mit Maria von Burgund, Tochter von
Herzog Karl dem K�hnen, und 1493
mit Bianca Maria, Tochter von
Galeazzo Sforza, Herzog von Mailand.
Maximilians Erziehung wurde durch
den Erw�hlungsglauben seines
Vaters geprägt: „Alles Erdreich
ist Oesterreich Untertan“ (AEIOU).
1486 zum römischen König
gewählt, folgte er 1493 seinem
Vater in der Regierung und ließ
sich 1508 im Dom zu Trient zum
Kaiser ausrufen. Durch seine Heirat
mit Maria von Burgund erwarb er 1477
den Anspruch auf die burgundischen
Besitzungen, die er in zahlreichen
K�mpfen größtenteils behaupten
konnte.
Vor allem durch seine geschickte
Heiratspolitik gelang es Maximilian
das Haus Habsburg zur m�chtigsten
europäischen Dynastie auszubauen. |
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Maler: |
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Bernhard Strigel
* November/Dezember 1460 in
Memmingen
† zwischen dem 4. Mai und 23. Juni
1528 in Memmingen
Bernhard Strigel, der aus einer
Memminger Künstlerfamilie stammte,
zählt zu den bedeutendsten
Künstlern der übergangszeit von
der Spätgotik zur Renaissance in
Schwaben. Bei seinen Zeitgenossen
war er sowohl als Altarmaler wie
auch als Porträtist hoch
geschätzt. Seit 1504 war er der
bevorzugte Porträtist von Kaiser
Maximilian I., dessen Hofmaler er
wurde. |
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