Devotionsdiptychon des
Hans Funk - Rechte Tafel: Bildnis des Hans Funk |
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Maler: |
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Bernhard Strigel |
Datiert: |
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um 1490/1500 |
Bild: |
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Linke Tafel:
Öl auf Holz, 62,5 x 38,5 - Goldgrund -
Inv.-Nr. WAF 1067
Rechte Tafel: Öl auf Holz, 61,5 x 37,5 -
Goldgrund - Inv.-Nr. 11416 |
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Das
in der Form eines
Devotionsdiptychons konzipierte
zweiteilige Andachtsbild zeigt die
Madonna mit dem Kind und den Stifter
Hans Funk, deren Gestalten sich
hinter einer fensterartigen
Steinlaibung vor einem fein
punzierten Goldgrund mit
Granatapfelmuster abheben. Auf der
linken Tafel wird die von vorn
gesehene Halbfigur der Maria mit dem
Christuskind in den Händen
dargestellt. Das Kind, das mit dem
Rosenkranz spielt, wendet sich dem
betenden Stifter auf der rechten
Tafel zu. Der in halber Figur
gegebene Hans Funk dreht sich mit
verehrend erhobenen Händen nach
links zu der Madonna. Der im Alter
von etwa 30 Jahren dargestellte
Memminger Patrizier tr�gt eine
schwarze, mit braunem Pelz
verbr�mte Schaube über einem
schwarzen, halsfreien, oben
verschn�rten Wams. Sein Gebet
steht auf dem sich über seinen
Händen emporkurvenden Spruchband:
ORA • PRO • NOBIS • SANCTA • DEI •
GENETRIX • VT • DIGNI • EF (Heilige
Muttergottes, bitte für uns, damit
wir w�rdig ...). Eine weitere
Bitte erscheint im Nimbus Mariens:
SANCTA MARIA VIRGO INTERCEDE PRO
(Heilige Jungfrau Maria, tritt ein
für ...).
Solche Devotionsdiptychen mit dem
and�chtigen Stifter vor der
Muttergottes waren im 15.
Jahrhundert in der
altniederländischen Malerei eine
häufig gewählte Bildform, in
Süddeutschland waren sie dagegen
selten. Die niederländischen
Einflüsse im Werk Bernhard
Strigels werden hier deutlich. Das
Porträt des Hans Funk ist das
erste erhaltene Bildnis von der Hand
Strigels. Um 1510 schuf der
Künstler ein weiteres Porträt
von Funk auf einem Epitaph, das
diesen zusammen mit seiner Frau und
seinen zwölf Kindern zeigt
(Schaffhausen, Museum zu
Allerheiligen). |
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Literatur: |
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Bayerische Staatsgemäldesammlungen
(Hg.): Alte Pinakothek München.
Erl�uterungen zu den ausgestellten
Gemälden, 3. Aufl., München
1999, S. 510f.
Otto, Gertrud: Bernhard Strigel,
München/Berlin 1964
(Kunstwissenschaftliche Studien Bd.
XXXIII), S. 18 und 63.
Rettich, Edeltraud: Bernhard
Strigel. Herkunft und Entfaltung
seines Stils, Diss. Freiburg i.
Breisgau 1965, S. 165-169. |
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Person: |
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Hans
Funk, Memminger Patrizier
* 1465 in Memmingen
† 2. 5. 1513
Sohn von Hans Funk d.Ä. und
Margarethe Span, Tochter des Heinz
Span; seit 1487 verheiratet mit Anna
Gwerlich; seit 1495 verheiratet mit
Anna Gerold aus
Knittelfeld/Steiermark.
Hans Funk war der Leiter des
Memminger Familienunternehmens, der
Funk-Gesellschaft. Neben seiner
Handelstätigkeit bekleidete er
auch höchste �mter der
Reichsstadt Memmingen, wie das des
Bürgermeisters. |
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Maler: |
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Bernhard Strigel
* November/Dezember 1460 in
Memmingen
† zwischen dem 4. Mai und 23. Juni
1528 in Memmingen
Bernhard Strigel, der aus einer
Memminger Künstlerfamilie stammte,
zählt zu den bedeutendsten
Künstlern der übergangszeit von
der Spätgotik zur Renaissance in
Schwaben. Bei seinen Zeitgenossen
war er sowohl als Altarmaler wie
auch als Porträtist hoch
geschätzt. Seit 1504 war er der
bevorzugte Porträtist von Kaiser
Maximilian I., dessen Hofmaler er
wurde. |
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