Öl auf
Holz, 71,5 x 45 - Inv.-Nr. L. 648 (Leihgabe
der Bayerischen Verwaltung der staatlichen
Schlösser, Gärten und Seen, München)
Hans
Wertingers Bildnis zeigt Margarethe
von Bayern-Landshut als
Halbfigurportr�t im
Dreiviertelprofil nach rechts
gewendet vor einer
Rundbogenarchitektur. Die Tochter
von Herzog Georg dem Reichen tr�gt
die schwarze Ordenstracht der
Benediktinerinnen mit dem tief in
die Stirn gezogenen Kopftuch und der
wei�en Kinnbinde. Sie steht mit
dem Rosenkranz in den Händen
hinter einem Tisch. Ihren wuchtig
wirkenden Händen haftet wie
häufig bei Wertinger etwas
Unbeholfenes an. An dem gemalten
Bogenabschluss ist der für den
Künstler geradezu obligatorisch zu
nennende goldene Festonschmuck
befestigt. �hnlich wie in seinem
Bildnis von Fürstbischof Philipp
von Freising (Bayerische
Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr.
12030) verzichtete Wertinger bei
diesem Porträt auf einen
Landschaftshintergrund und stellte
die Äbtissin vor einen neutralen
blauen Hintergrund.
Das Bildnis der Margarthe von
Bayern-Landshut entstand 1524 im
Auftrag von Philipp von Freising.
Zusammen mit zwei Porträts von
Ottheinrich von der Pfalz und
Philipp dem Streitbaren bezahlte der
Bischof dem „Schwaben“ dafür 15
Gulden. Im Besitz der Bayerischen
Staatsgemäldesammlungen befindet
sich eine Kopie dieses Gemäldes
von Hans Werl (Inv.-Nr. 2447), das
dieser für die Kammergalerie
Maximilians I. in der Münchner
Residenz schuf.
Literatur:
Ehret, Gloria: Hans Wertinger. Ein
Landshuter Maler an der Wende der
Spätgotik zur Renaissance,
München 1976, S. 49f. und S. 153.
Person:
Margarethe von Landshut, Äbtissin
in Neuburg
* 1480
† 1531
Tochter von Herzog Georg dem Reichen
von Bayern-Landshut und Hedwig von
Polen.
Margarethe kam im Alter von dreizehn
Jahren in das
Dominikanerinnenkloster Altenhohenau
am Inn. Nach den Wirren des
Landshuter Erbfolgekriegs ging sie
1506 in das Benediktinerinnenkloster
Neuburg, dem sie von 1509 bis 1521
als Äbtissin vorstand.
Maler:
Hans Wertinger
* um 1465/1470 vermutlich in
Landshut
† 17. November 1533 in Landshut
In Hans Wertinger, auch
„Schwabmaler“ genannt, fand die
Altlandshuter Malschule ihren
letzten bedeutenden Vertreter. Die
Hauptauftraggeber des Tafel-, Glas-
und Freskenmalers sowie Zeichners
für den Holzschnitt waren
Pfalzgraf Philipp, Bischof von
Freising, und Herzog Ludwig X. von
Bayern.