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Bildnis des Christoph Fugger [ zurück ]
 
Maler:   Christoph Amberger
Datiert:   1541
Bild:   Öl auf Holz, 97,5 x 80 - Inv.-Nr. 9409
 
   
 
Inschrift oben links: MDXLI / AETATIS XX (1541 im Alter von 20 Jahren)

Das halbfigurige Bildnis des zwanzigj�hrigen Christoph Fugger gehört zu den Hauptwerken Ambergers. Der Sohn des Augsburger Handelsherrn Raymund Fugger präsentiert sich auf dem Gemälde als Edelmann: Er ist mit einem hochgeschlossenen schwarzen Seidenwams bekleidet, das mit braunem Pelz gef�ttert ist. Von dem wei�en Hemd sind nur Kragen und Ärmelr�nder sichtbar. Um seinen Hals liegt eine zweifach geschlungene Goldkette. über die linke Schulter und um die Hüfte des Dargestellten ist ein schwarzer Mantel drapiert. Ein schwarzes Barett komplettiert seine elegante Kleidung. In herrschaftlicher Pose st�tzt Christoph Fugger seine rechte Hand in die Hüfte, die linke Hand umfasst den pr�chtig verzierten Degenknauf. Der erweiterte Bildausschnitt und die Hintergrundarchitektur mit Seidenvorhang unterstreichen den hohen Anspruch des Auftraggebers.
Diese dem höfischen Porträt entlehnten Elemente sowie die malerische Erfassung der Stofflichkeit erinnern an oberitalienische Vorbilder. Daneben orientierte sich Amberger offensichtlich am habsburgischen Hofbildnis, wie das etwa zur gleichen Zeit wie Christoph Fuggers Porträt entstandene Bildnis von dessen Bruder Georg, das der Österreichische Hofmaler Jakob Seisenegger schuf (süddeutscher Privatbesitz), zu belegen scheint.
Die Patrizierfamilie Fugger gehörte in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu den ersten großen b�rgerlichen Auftraggebern von Porträts. So befindet sich in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen auch ein Porträt Jakob Fuggers des Reichen von Albrecht Dürer (Inv.-Nr. 717).
 
Literatur:   Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Alte Pinakothek München. Erl�uterungen zu den ausgestellten Gemälden, 3. Aufl., München 1999, S. 43f.
Welt im Umbruch. Augsburg zwischen Renaissance und Barock, Bd. 2, Augsburg 1980 (Ausstellungskatalog), Kat.-Nr. 456.
 
Person:   Christoph Fugger
* 4. 2. 1520 in Augsburg
† 2. 4. 1579 wahrscheinlich in Augsburg

Sohn von Raymund Fugger und Katharina Thurzo; unverheiratet und kinderlos.

Der unverheiratete Christoph Fugger, der sich 1572 aus der Firma zurückzog, hatte durch das Erbe seines Vaters ein Vermögen erlangt, das ihn zum reichsten Fugger seiner Zeit machte. Da Christoph kein Testament hinterließ, verwendeten seine Verwandten das Erbe zur Errichtung des Jesuitenkollegs St. Salvator in Augsburg.
   
 
Maler:   Christoph Amberger
* um 1505
† 1561/62 in Augsburg

Christoph Amberger, der fast ausschließlich als Porträtist tätig war, gilt als der letzte große Maler der Augsburger Renaissance. Bedeutende Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts ließen sich von ihm im Bildnis festhalten. Amberger verstand es in seinen Gemälden den venezianischen Kolorismus mit der altdeutschen Malerei zu verschmelzen.