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Selbstbildnis im Pelzrock [ zurück ]
 
Maler:   Albrecht Dürer
Datiert:   1500
Bild:   Öl auf Holz, 67 x 49 - Inv.-Nr. 537
 

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Bezeichnet oben links: 1500 / AD. Inschrift oben rechts: Albertus Durerus Noricus / ipsum me proprijs sic effin=/gebam coloribus aetatis / anno XXVIII (So malte ich, Albrecht Dürer aus Nürnberg, mich selbst mit unverg�nglichen [in anderer Interpretation: eigenen] Farben im Alter von 28 Jahren)

Albrecht Dürer stellt sich in dem sehr eng gefassten Brustbild in Frontalansicht vor schwarzem Grund dar. Seine Augen, in denen sich ein Fensterkreuz spiegelt, blicken den Betrachter an. Sein langes, gewelltes Haar ist in der Mitte gescheitelt und fÖllt gleichmäßig bis auf die Schultern. Er tr�gt eine dunkelbraune pelzverbr�mte Schaube, deren Ärmel unterhalb der Schultern im Bereich eines eingesetzten hellen Stoffstreifens geschlitzt sind. Unter der Schaube schimmert ein St�ck vom Halsausschnitt des wei�en Hemdes hervor. Mit seiner rechten Hand greift Dürer in den Pelz der Schaube, wodurch diese als die ausführende Arbeitshand des schaffenden Künstlers in den Vordergrund ger�ckt wird.
Das Porträt ist das letzte und bekannteste von Dürers drei gemalten Selbstdarstellungen. Es zeigt ihn im Alter von 28 Jahren, als er nach damaliger Vorstellung gerade die Grenze vom J�nglings- zum Mannesalter überschritten hatte und sich damit auf dem H�hepunkt männlicher Sch�nheit und Kraft befand. Dürer geht in seinem Selbstportr�t von 1500 über eine reine Bildnisaufnahme hinaus. Der von Dürer gewählten strengen Frontalit�t und der geometrischen Ausgewogenheit der Komposition lag ein Proportionsschema zugrunde, mittels dessen er den goldenen Schnitt errechnete und den Kopf proportionierte. Das Proportionsschema gleicht dem streng frontalansichtigen Christusbild auf dem Schweißtuch der hl. Veronika, der "vera icon". In der Christus�hnlichkeit soll sich der Wille zur Nachfolge Christi, zur "Imitatio Christi", und zur Gleichfürmigkeit mit Christus, zur "Conformitas Christi" ausd.Ä.ken. In der Forschung wurde auch darauf hingewiesen, dass Dürer von der Vorstellung beherrscht gewesen sei, der Künstler leite seine sch�pferische Begabung von der Schöpferkraft Gottes ab und habe durch seine Kunst Anteil an der g�ttlichen Kraft. Nicht nur die Bildnisdarstellung allein, sondern auch die Inschrift bietet einen Ansatzpunkt für verschiedene Interpretationen. Vermutlich hat der mit Dürer befreundete Nürnberger Humanist Willibald Pirckheimer die Inschrift verfasst. Mit der Wahl des Imperfekts, zu dem Pirckheimer geraten habe, habe sich Dürer in die Tradition des antiken Malers Apelles, der diese Zeitform in den Signaturen seiner Werke verwandt h�tte, einreihen wollen. Allerdings tragen die meisten Bildnisse dieser Zeit Inschriften in der Vergangenheitsform, da sie in Totenmessen und Andachten verwendet wurden.
Von dem Selbstbildnis gibt es zahlreiche Kopien, allein die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen besitzen zwei (Inv.-Nr. 5396 und 6516). Das Original, das sich wahrscheinlich zu Lebzeiten des Künstlers in dessen Haus befunden hatte und danach im Nürnberger Rathaus aufbewahrt wurde, wurde 1805 von der Kurfürstlichen ZentralgemÖldegalerie in München aus Nürnberg erworben. Erst von diesem Zeitpunkt an ist es mit Sicherheit nachzuweisen.
 
   
Literatur:   Anzelewsky, Fedja: Albrecht Dürer. Das malerische Werk, 2. Aufl., Berlin 1991, S. 166-171, Kat.-Nr. 66.
Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Alte Pinakothek München. Erl�uterungen zu den ausgestellten Gemälden, 3. Aufl., München 1999, S. 165ff.
Germanisches Nationalmuseum (Hg.): 1471 Albrecht Dürer 1971, Nürnberg 1971 (Ausstellungskatalog), S. 48, Kat.-Nr. 70.
Goldberg, Gisela/Heimberg, Bruno/Schawe, Martin: Albrecht Dürer. Die Gemälde der Alten Pinakothek, München 1998, S. 314-353.
 
   
Person:   Albrecht Dürer
* 21. Mai 1471 in Nürnberg
† 6. April 1528 in Nürnberg

Der Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker Albrecht Dürer, dessen Nachruhm und Wirkung auf seine Zeitgenossen kaum hoch genug einzuschützen sind, hinterließ das vielseitigste Werk der deutschen Kunst. Als einer der ersten Maler nördlich der Alpen setzte er sich mit der Kunst der italienischen Renaissance auseinander, deren Errungenschaften er vor allem durch seine Kupferstiche und Holzschnitte weitervermittelte. In seinem Werk finden viele Bestrebungen seiner Zeit nachhaltigen Ausdruck.
     
   
Maler:   Albrecht Dürer
* 21. Mai 1471 in Nürnberg
† 6. April 1528 in Nürnberg

Der Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker Albrecht Dürer, dessen Nachruhm und Wirkung auf seine Zeitgenossen kaum hoch genug einzuschützen sind, hinterließ das vielseitigste Werk der deutschen Kunst. Als einer der ersten Maler nördlich der Alpen setzte er sich mit der Kunst der italienischen Renaissance auseinander, deren Errungenschaften er vor allem durch seine Kupferstiche und Holzschnitte weitervermittelte. In seinem Werk finden viele Bestrebungen seiner Zeit nachhaltigen Ausdruck.