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Basilica San Paolo fuori le mura - Ausschnitt [ zurück ]
 
Maler:   Hans Holbein der Ältere
Datiert:   um 1504
Bild:   Öl auf Holz, 217,2 x 308,2 - Inv.-Nr. 5332 - 5334
 

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Auf dem dreiteiligen, in einem Rahmen zusammengefassten Spitzbogenbild sind vierzehn Szenen aus der neutestamentlichen und legend�ren Geschichte des Apostel Paulus sowie im oberen Schluss die Dornenkr�nung Christi dargestellt. Auf der linken Tafel wird im Vordergrund die Taufe des Paulus durch Ananias wiedergegeben. Hans Holbein d.Ä. hat sich selbst in dem rechts stehenden b�rtigen Mann zusammen mit seinen beiden Sühnen Ambrosius und Hans als Zuschauer bei der Taufe verewigt. Holbein folgt damit der sich im 15. Jahrhundert zun�chst in Italien entwickelnden Tradition der Einbeziehung des Selbstbildnisses als Assistenzfigur oder Zuschauer in religiöse Szenen. Der Blick des in Wams und Schaube gekleideten Malers ist auf den Betrachter gerichtet. Seine linke Hand weist in geradezu prophetischer Weise auf seinen ihn in der Zukunft an Ruhm weit übertreffenden Sohn Hans, auf dessen blondhaarigem Kopf die rechte Hand Holbeins d.Ä. ruht. Der Ältere Bruder Ambrosius umfasst in einer br�derlichen Geste den kleinen Hans. Die beiden Br�der stecken in vorne zugekn�pften R�cken. An ihren G�rteln sind Tasche, Federnfutteral und Tintenfass, die sie als Schüler und des Lesens und Schreibens Kundige kennzeichnen, befestigt. Die ins Profil gewandte Frau links neben dem Taufbecken, die zu einer wulstartigen Haube ein aus gr�nem überrock und Unterkleid bestehendes Gewand tr�gt, soll Holbeins Ehefrau sein.
Die „Basilica San Paolo fuori le mura“ ist wohl die letzte der sechs zwischen 1499 und 1504 gemalten Basilikentafeln für den neu erbauten Kapitelsaal des Dominikanerinnenklosters St. Katharina in Augsburg. Als einziges Gemälde aus dem Zyklus ist es nicht in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. Es fehlen die Eckzwickel. Das im rechten Zwickel untergebrachte Bildnis der Stifterin der Tafel, der Priorin Veronika Welser, hat sich erhalten (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr. WAF 377) und kam 1816 zusammen mit den Basilikentafeln in bayerischen Staatsbesitz.
 
   
Literatur:   Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Staatsgalerie Augsburg. St�dtische Kunstsammlungen, Bd. 1: Altdeutsche Gemälde, bearb. von Gisela Goldberg, Christian Altgraf Salm und Gisela Scheffler, 3. Aufl., München 1988, S. 151-157.
Bushart, Bruno: Hans Holbein der Ältere, Augsburg 1987, S. 98.
Bushart, Bruno: Die Augsburger Basilikentafeln. Festvortrag zur Einweihung des Kapitelsaales, in: Holbein-Gymnasium Augsburg, Jahresbericht Schuljahr 1987/88, Augsburg 1988, S. 6-23, hier S. 17ff.
Hans Holbein der Ältere und die Kunst der Spätgotik, Augsburg 1965 (Ausstellungskatalog), S. 84-87, Kat.-Nr. 39.
G�rtner, Magdalene:Die Basilikabilder des Katharinen-Klosters in Augsburg, Augsburg 2002
Schawe, Martin: Rom in Augsburg. Die Basilikabilder aus dem Katharinenkloster, München 1999, S. 70-73.
 
   
Person:   Hans Holbein d.Ä. und seine Sühne Ambrosius und Hans d.J.
* -
† -

Ambrosius Holbein, Maler und Zeichner für den Holzschnitt
* wohl 1494 in Augsburg
† nach 1519/20 in Basel

Hans Holbein d.J., Maler und Zeichner für den Holzschnitt und das Kunstgewerbe
* 1497/98 in Augsburg
† zwischen 7.10. und 29.11.1543 in London, Grabstätte: Friedhof von St. Andrews, London

Seit 1520 verheiratet mit Elisabeth (Binzenstock?) aus Ehrenstetten, Witwe des Gerbers Ulrich Schmid.
     
   
Maler:   Hans Holbein der Ältere
* um 1465 in Augsburg
† 1524 vielleicht in Basel

Hans Holbein d.Ä., der Vater von Hans und Ambrosius Holbein, gehörte zu den geschütztesten Malern seiner Zeit und gilt neben Hans Burgkmair d.Ä. als führender Augsburger Künstler der Spätgotik. Sein malerisches Werk besteht aus Altargemälden, selbstständigen Einzeltafeln mit religiösen Themen und Porträts. Innerhalb seines zeichnerischen Œuvres kommt den mit Silberstift gefertigten Bildnissen besondere Bedeutung zu. Außerdem lieferte Holbein Entwürfe für Glasgemälde und Goldschmiedearbeiten.