Das Hüftbild nach links zeigt
Judith von Höchenkirchen, die ihre
Augen dem Betrachter zuwendet, mit
übereinander gelegten Händen vor
einem neutralen Hintergrund. Ihr
hochgeschlossenes spanisches
Hofkleid hat kurze Puffürmel, die
die engen langen UnterÄrmel sehen
lassen. Weiße Hals- und
Handkrausen umrahmen Gesicht und
Hände. Sie tr�gt eine Haarhaube
und ein schwarzes Barett mit
umlaufender Schmuckkette, Agraffe
und Feder. Ihr Schmuck besteht aus
einer zweifach geschlungenen, über
der Brust mit einem Anhänger
zusammengefassten Goldkette, einem
Ketteng�rtel und einem Ring am
Zeigefinger der rechten Hand.
Während das maskenhaft wirkende
Gesicht der Hofdame wenig Interesse
zu wecken vermag, hat Hans
Schöpfer d.J. die Details von
Kleidung und Schmuck sorgfÖltig
erfasst. Das Gemälde wird im
Fickler’schen Inventar der
herzoglichen Kunstkammer von 1598
aufgeführt. Es gehört zu der im
Auftrag von Herzogin Maria Jacobaea
von Bayern gemalten Serie von
Hofdamenportr�ts.
Literatur:
Reber, Franz v.: Die Bildnisse der
herzoglich bayerischen Kunstkammer
nach dem Fickler’schen Inventar von
1598, in: Sitzungsberichte der
philosophisch-philologischen und der
historischen Classe der k. b.
Akademie der Wissenschaften zu
München, 1893, S. 2- 56, hier S.
48.
Person:
Judith von Höchenkirchen, Hofdame
Geburtsdatum und -ort unbekannt
Sterbedatum und -ort unbekannt
Tochter von Zacharias von
Höchenkirchen und Judith
Schellenberger; verheiratet mit
Christoph von Wildenstein zu
Wildbach.
Hans Schöpfer d.J., Sohn des
Münchner Malers Hans Schöpfer
d.Ä., erbte 1566 die väterliche
Werkstatt und führte unter anderem
die von seinem Vater begonnene Serie
von Hofdamenbildnissen für die
Herzoginwitwe Maria Jacobaea von
Bayern fort. Er arbeitete vor allem
als Porträtist.