Das Hüftbild zeigt Jacoba Nothafft
leicht nach links gewandt vor
dunkelgr�nem Grund. Der Blick
ihrer blauen Augen bleibt
unbestimmt. Ihr rotes Samtkleid mit
den gepufften OberÄrmeln ziert
Goldspitze. Die eng anliegenden
wei�en UnterÄrmel sind mit
Goldborten besetzt. Der hohe
Stehkragen endet wie die Ärmel in
wei�en Krausen. über der
Haarhaube tr�gt sie ein
Federbarett mit einer umlaufenden
Kette. Um ihren Hals hängt eine
zweifach geschlungene Goldkette.
über den Hüften liegt ein
Ketteng�rtel. Die Hände der
Dargestellten umfassen eine
goldgelbe Frucht, bei der es sich
vielleicht um eine so genannte
W�rmkugel bzw. einen W�rmapfel
handelt. Dieser in höfischen
Kreisen beliebte aus Metall
gearbeitete Gebrauchsgegenstand
enthielt im Inneren eine
Heizvorrichtung und wurde zum
Anw�rmen ständig in den kalten
Händen bewegt.
Das Gemälde, das im Fickler’schen
Inventar der herzoglichen
Kunstkammer von 1598 nachzuweisen
ist, ist Bestandteil der für
Herzogin Maria Jacobaea von Bayern
gemalten Serie von
Hofdamenbildnissen. An dem steif
anmutenden Bildnis besticht vor
allem die feinmalerische Wiedergabe
von Schmuck und Kost�m.
Literatur:
Germanisches Nationalmuseum
Nürnberg (Hg.): Die Gemälde des
16. Jahrhunderts, bearb. von Kurt
L�cher unter Mitarbeit von Carola
Gries, Stuttgart 1997, S. 453ff.
Person:
Jacoba Nothafft, verheiratete
Rosenbusch, Hofdame
Geburtsdatum und -ort unbekannt
Sterbedatum und -ort unbekannt
Tochter von Burkhard Nothafft von
Weißenstein zu Niederh�zkofen
und dessen Frau Klara L�ffelholz
von Kolberg; seit 1575 mit Friedrich
Rosenbusch zu Notzing verheiratet.
Jacoba Nothafft, deren Vater von
1567 bis 1578 Pfleger zu Rottenburg
und dann von Braunau war, lebte bis
zu ihrer Hochzeit am 12. Juni 1575
als Hofdame bei Herzogin Maria
Jacobaea am Münchner Hof. Ihr Mann
Friedrich Rosenbusch, Sohn von Wolf
Rosenbusch und Barbara Schrenk,
stammte aus einer Münchner
Patrizierfamilie. Er war zuerst im
Hofdienst und später herzoglich
bayerischer Pfleger zu K�sching.
Hans Schöpfer d.J., Sohn des
Münchner Malers Hans Schöpfer
d.Ä., erbte 1566 die väterliche
Werkstatt und führte unter anderem
die von seinem Vater begonnene Serie
von Hofdamenbildnissen für die
Herzoginwitwe Maria Jacobaea von
Bayern fort. Er arbeitete vor allem
als Porträtist.