Inschrift oben: CASIMIRVS MARCHRONES
BRANDENBURG(ENSIS) (Markgraf Kasimir
von Brandenburg)
Markgraf Kasimir von
Brandenburg-Kulmbach erscheint vor
dunklem Grund in Halbfigur nach
rechts. Haar und Bart sind r�tlich
blond. Zu der schwarzen Schaube mit
Pelzkragen und dem
hochgeschlosssenen schwarzen Wams
tr�gt er eine Haarhaube. Seine
Brustpartie schm�ckt die Kollane
des Schwanenritterordens, dessen
Mitglied der Hohenzollernfürst
war. Seine Hände hat der Markgraf
fromm gefaltet.
Die Ordenskette, die Haltung der
Hände und die Inschrift verleihen
dem Bildnis einen offiziellen
Charakter. Als Original Lucas
Cranachs d.Ä. gilt das 1522
datierte Exemplar, das den
Markgrafen ohne die Kette des
Schwanenordens zeigt (Wien,
Kunsthistorisches Museum). Bei dem
vorliegenden Gemälde handelt es
sich wie bei einem weiteren, im
Besitz der Bayerischen
Staatsgemäldesammlungen
befindlichen Exemplar (Inv.-Nr.
3574) wohl um eine Werkstattarbeit.
Die beiden Bildnisse d�rften mit
den im Ficklerschen Inventar der
herzoglich bayerischen Kunstkammer
von 1598 genannten Porträts des
Markgrafen identisch sein. Die
Bayerischen
Staatsgemäldesammlungen besitzen
noch ein weiteres, jugendlicheres
Bildnis des Markgrafen von der Hand
Hans S��’ von Kulmbach (Inv.-Nr.
9482).
Literatur:
Fried.Ä.der, Max J./Rosenberg,
Jakob: Die Gemälde von Lucas
Cranach, Basel/Boston/Stuttgart
1979, S. 101, Kat.-Nr. 152.
Germanisches Nationalmuseum
Nürnberg (Hg.): Die Gemälde des
16. Jahrhunderts, bearb. von Kurt
L�cher unter Mitarbeit von Carola
Gries, Stuttgart 1997, S. 132f.
Person:
Kasimir, Markgraf von
Brandenburg-Ansbach und -Kulmbach
* 27. 9. 1481 in Ansbach
† 21. 9. 1527 bei Ofen, Grabstätte
im Kloster Heilsbronn
Sohn von Markgraf Friedrich V. von
Brandenburg-Ansbach und Sophie, der
Tochter von König Kasimir IV. von
Polen; seit 1518 verheiratet mit
Susanne von Bayern, der Tochter
Herzog Albrechts IV.
Kasimir, aus dem Haus der
Hohenzollern, stellte sich mehrfach
als Heerf�hrer und als
diplomatischer Vermittler in den
Dienst der Habsburger. 1507
entmachtete er seinen eigenen Vater
und setzte diesen 13 Jahre lang
gefangen. Sein grausames Vorgehen
gegen die Aufständischen im
Bauernkrieg brachte ihm den Beinamen
„Bluthund" ein.
Der Maler, Kupferstecher und
Zeichner für den Holzschnitt Lucas
Cranach d.Ä. baute als
kursächsischer Hofmaler seit 1505
einen großen Werkstattbetrieb in
Wittenberg auf, mit Hilfe dessen er
umfangreiche Aufträge abwickelte.
Er prägte die Kunst der
Reformation wesentlich. Er war auch
äußerst erfolgreich im
Grundstücks- und
Immobiliengeschäft tätig und
spielte als Ratsherr und mehrfacher
Bürgermeister eine wichtige Rolle
im kommunalen Leben von Wittenberg.