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Bildnis des Münchner Bürgermeisters Ruprecht St�pf (?) [ zurück ]
 
Maler:   Peter Gertner
Datiert:   um 1540
Bild:   Öl auf Pergament auf Holz, 57,8 x 39,3 - Inv.-Nr. 3098
 
   
 
Der in halber Figur vor einem gr�nen Hintergrund wiedergegebene Mann mit dem gelockten Bart dreht sich nach links. Der alte Klebezettel auf der Rückseite des Bildes bezeichnet den Porträtierten als „Ruprecht Stipff. gewesnen und Bürgermeisters zu München“. Bekleidet ist er mit einem schwarzen Wams über dem gefÖltelten wei�en Hemd, dessen Stehkragen goldverziert ist. Um seine Schultern hat er eine schwarze Schaube mit breitem braunen Pelzkragen gelegt. Auf dem Kopf tr�gt er ein schwarzes Barett. In seiner linken Hand scheint er eine orangefarbene Frucht zu halten. Eventuell handelt es sich bei der Frucht um eine so genannte W�rmkugel oder einen W�rmapfel. Dieses aus Metall gearbeitete Utensil enthielt im Inneren eine Heizvorrichtung. Zum Anw�rmen wurde es ständig in den kalten Händen bewegt. Um den Hals des Mannes liegt eine Kette mit einer Pfeife als Anhänger, deren Blasrohr in einem Delphinkopf endet. Da die Pfeife, die als Gebrauchsgegenstand, Autorit�tssymbol und Schmuck diente, nur auf Bildnissen von Hofleuten vorkommt, scheint die Identit�t des Dargestellten mit dem Münchner Bürgermeister fraglich zu sein. Für die Annahme, dass hier ein Hofmann portr�tiert wurde, spricht auch die Herkunft des Bildes aus dem Dachauer Schloss. Allerdings besteht zwischen dem Dargestellten auf dem Gertnerschen Bild und dem im Münchner Stadtmuseum aufbewahrten Porträt des Ruprecht St�pf von Hans Mielich (Muelich) eine gewisse �hnlichkeit. Anhand der auf der Rückseite des Mielichschen Bildes befindlichen Wappen wurde der porträtierte Mann als Ruprecht St�pf identifiziert.
 
Literatur:   L�cher, Kurt: Peter Gertner - ein Nürnberger Meister als Hofmaler des Pfalzgrafen Ottheinrich in Neuburg an der Donau, in: Neuburger Kollektaneenblatt, Jahrbuch 141, 1993, S. 5-133, hier S. 95.
 
Person:   Ruprecht Stipff, Hofrat
Geburtsdatum und -ort unbekannt
† nach 1562 (?)

Sohn von Ruprecht Stypf; verheiratet mit Anna Schwarzdorfer.

Ruprecht Stipff stammte aus einem Münchner Patriziergeschlecht. Er war Stadtk�mmerer, Rat und Kastner in München sowie herzoglicher Hofrat.
   
 
Maler:   Peter Gertner
* wohl gegen 1500 in Franken
† Sterbedatum und -ort unbekannt

Der Porträtmaler Peter Gertner, über dessen Leben wenig bekannt ist, schuf als Neuburger Hofmaler des Pfalzgrafen Ottheinrich umfangreiche Familiengalerien der Pfälzer Wittelsbacher. Sein Bildnisstil ist von den Anforderungen des höfischen Repräsentationsbildnisses geprägt. Während er Kleidung und Schmuck der Porträtierten große Aufmerksamkeit schenkt, neigt er bei der Darstellung der Personen zur Schematisierung.