Inschrift oben links: 15 � 80 �.
Oben rechts: ANNA VON FRAVNBERG
Anna von Fraunberg, die zum
Betrachter blickt, steht nach links
gewandt in Halbfigur vor einem
dunklen Grund. Ihr schwarzes Kleid
hat kurze Puffürmel, unter denen
die engen roten, bestickten
UnterÄrmel hervorschauen. Weiße
Hals- und Handkrausen
vervollständigen ihre Kleidung.
Ihren Kopf bedecken eine Goldhaube
und ein schwarzes Barett mit
umlaufender Schmuckkette, Agraffe
und wei�er Feder. Zu ihrem Schmuck
gehören eine zweifach geschlungene
Goldkette und ein Ketteng�rtel. In
den übereinander gelegten Händen
hÖlt sie ihre Handschuhe.
Das Bildnis, das im Fickler’schen
Inventar der herzoglichen
Kunstkammer von 1598 verzeichnet
ist, wurde von Hans Schöpfer d.J.
für die Hofdamen-Serie der
verwitweten Herzogin Maria Jacobaea
von Bayern gemalt.
Literatur:
Reber, Franz v.: Die Bildnisse der
herzoglich bayerischen Kunstkammer
nach dem Fickler’schen Inventar von
1598, in: Sitzungsberichte der
philosophisch-philologischen und der
historischen Classe der k. b.
Akademie der Wissenschaften zu
München, 1893, S. 2-56, hier S.
48.
Person:
Anna
von Fraunberg, Hofdame
Geburtsdatum und -ort unbekannt
Sterbedatum und -ort unbekannt
Tochter von Hanns Peter von
Fraunberg und Christina von Waldau;
seit 1582 verheiratet mit Sigmund
von Sandizell zu Edeltzhausen.
Das Jahr 1580, in dem die Hofdame
Anna von Frauenberg von Hans
Schöpfer d.J. portr�tiert wurde,
war das Todesjahr der Herzogin
Jacobaea von Bayern. Zwei Jahre
später heiratete Anna Sigmund von
Sandizell.
Hans Schöpfer d.J., Sohn des
Münchner Malers Hans Schöpfer
d.Ä., erbte 1566 die väterliche
Werkstatt und führte unter anderem
die von seinem Vater begonnene Serie
von Hofdamenbildnissen für die
Herzoginwitwe Maria Jacobaea von
Bayern fort. Er arbeitete vor allem
als Porträtist.