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Die Gemeinde Polsingen, urkundlich
erstmals 1299 erwähnt, liegt im Hahnenkamm, einem abwechslungsreichen
Mittelgebirgszug zwischen Altmühltal, Ries und Fränkischem
Seenland. Polsingen, das mit seiner Besiedlungsgeschichte
bis in die Bronzezeit zurückreicht, bietet zahlreiche
Freizeitmöglichkeiten für Wanderer und Radfahrer.
Das Wöllwarth’sche Wasserschloss gehört zu den ältesten
Gebäuden in Polsingen. Es wurde im 17. Jahrhundert an
der Stelle der Wasserburg errichtet, welche die Ritter
vom See im 13., Jahrhundert als Lehen von den Grafen
von Oettingen erhalten hatten. Im 15. Jahrhundert kamen
Schloss und Güter zu Polsingen an die Markgrafen von
Ansbach bzw. als Lehen unter anderem an die Freiherren
von Wöllwarth..
Gleich zu Beginn des neu errichteten Fürstentums Pfalz-Neuburg
gab Polsingen Anlass zu Grenzstreitigkeiten zwischen
den Besitzern Markgraf von Ansbach und dem Pfalzgrafen
von Neuburg, vertreten durch den Landvogt in Graisbach.
Es gab keine fest geschriebenen Grenzen, der Besitzanspruch
der Neuburger gründete sich offenbar hauptsächlich auf
die Errichtung des „Thorsäuler-Weihers“, einer Gerichtsstätte
unter freiem Himmel, die dem Landgericht Graisbach als
Wahlstätte diente. Im Jahr 1502 nahm der neuburgische
Vogt, Hans Hayk von Graisbach, mit 200 Gesellen Polsingen
im Handstreich gewaltsam in Besitz. Er hinterließ für
die weitere Zeit eine Besatzungstruppe von zehn Mann.
Erst 1535 erfolgte eine Grenzfestlegung in gütlicher
Einigung, in der Teile der Flur, nicht aber das Dorf
Polsingen selbst in den Besitz der Neuburger kamen.
Nachdem die Franzosen das Fürstentum Ansbach besetzt
hatten und dieses durch die Abtretungsurkunde vom 26.
Mai 1806 an Bayern kam, wurde auch Polsingen dem bayerischen
Königreich einverleibt. 1807 wurde der letzte Wöllwarth
von der bayerischen Krone mit Polsingen belehnt.
Schloss und Schlossgut gehören heute der Diakonie Neuendettelsau,
die hier Heime für Menschen mit Behinderung betreibt. |
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Information |
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Internet |
www.polsingen.de |
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Sehenswürdigkeiten |
Wöllwarth’sches
Wasserschloss (17. Jh.) mit Schlossgut
Pfarrkirche St. Nikolaus (1595)
Pfarrhaus (1766) |
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