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Publikationen

Katalog zur Bayerischen Landesausstellung 2008:

Adel in Bayern. Ritter, Grafen, Industriebarone

Herausgegeben von Wolfgang Jahn, Margot Hamm und Evamaria Brockhoff, Augsburg 2008 (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 55/08), ISBN 978-3-937974-19-4, ca. 400 farbige Abb., 344 S.; erhältlich in der Ausstellung und beim Haus der Bayerischen Geschichte; 18,00 EURO (zzgl. Versandkosten)
Der Katalog zur Bayerischen Landesausstellung 2008 präsentiert die Geschichte des Adels in Bayern von ersten in den Quellen fassbaren Anfängen bis zur Aufhebung des Adels 1918. Mit dem Ausstellungsort Hohenaschau ist gleichsam der historische Schauplatz gefunden: Aschau war eine Adelsresidenz und wirtschaftliches Zentrum einer Adelsherrschaft. Es steht damit beispielhaft für die vielen hundert adeligen Herrschaften und Hofmarken, die die wirtschaftliche Potenz und den kulturellen Reichtum des Herzog- bzw. Kurfürstentums Bayern entscheidend mitbestimmten und prägten. Als Blickwinkel für das komplexe Thema wurde die staatsbayerische Sicht gewählt, die vom alten bayerischen Herzogtum bzw. Kurfürstentum ausgeht und den fränkischen und schwäbischen Adel erst dann in den Blick nimmt, als Anfang des 19. Jahrhunderts das neue Königreich Bayern aus altbayerischen, schwäbischen und fränkischen Gebieten entstand. Die Kulturgeschichte des Adels im 17. und 18. Jahrhundert bildet den Schwerpunkt. Wichtig wurde außerdem – allein schon wegen der Familie Cramer-Klett, den letzten Besitzern von Hohenaschau – das Zeitalter der Industrialisierung und hier vor allem das königliche Projekt, den altbayerischen Adel mit der fränkischen und schwäbischen Reichsaristokratie sowie den führenden bürgerlichen Köpfen von Bürokratie und Industrie zu einer neuen Elite zu verschmelzen. Diese spannende Geschichte steht am ende der Ausstellung. Nicht verzichten wollte man auf die Vorgeschichte, beginnend bei den Genealogien des Frühmittelalters. Die hochmittelalterlichen Adelsgeschlechter sind vor allem über ihre Status- und Machtsymbole präsent. Burgen und Hausklöster bildeten die Zentren der neuen Adelsterritorien. Perfekt organisiert war etwa die Grafschaft Bogen, die 1242 an die Wittelsbacher fiel. Zu dieser Zeit zollte der bayerische Adel den Tribut für ein Jahrhundert mit Feld-, Kreuz-, Italienzügen und Fehden. die meisten Geschlechter starben aus. Gewinner waren die Wittelsbacher, die aus ihrem Erbe das neue Territorialfürstentum Bayern formten. Der Adel hatte damit aber noch lange nicht ausgedient, sondern erneuerte sich durch die aufstrebenden Familien aus der Ministerialität der Herzöge und Grafen und in einem zweiten Anlauf durch die bürgerlichen Aufsteiger aus den bayerischen Städten. Im 16. Jahrhundert formierte sich der Adel in Landstandschaft und Landesfreiheit, als Besitzer von Schloss und Hofmark und ordentlich erfasst in der Landtafel. Als Wirtschaftsfaktor blieb er auf dem Land von Bedeutung, auch als Träger der Hofgesellschaft. Als Richter und Verwalter traten die Adeligen freilich gegenüber den Juristen und gelehrten Räten aus dem Bürgertum ebenso in den Hintergrund wie in der Kriegführung gegenüber den Söldnern. Damit schied der Adel aus den angestammten Tätigkeitsfeldern, die seine privilegierte Stellung begründet hatten, weitgehend aus. Viele Adelige lebten nur mehr von den Erträgen ihrer Besitzungen und den Ehrenämtern am Hof. Es zeichnete sich ab, dass die adelige Muße auch als Müßiggang interpretiert werden konnte.


Inhalt

Lokschuppen Rosenheim

1 Adel im Mittelalter „… eine schöne grosse Harnischcamer“. Die Rüstkammer von Hohenaschau
2 Adel und Landesherr
3 Adeliges Leben
Wirtschaftliche Grundlagen: die Hofmarken - Zwei Hofmarken im Vergleich: Stachesried und Hilling Herkunft und Familie - Von der Wiege bis zur Bahre - Die Tätigkeitsfelder des Adels - Privileg Freizeit 4 Im Zentrum steht der Landesherr
5 Der Adel im 19. Jahrhundert
Der fränkische und der schwäbische Adel werden bayerisch - Privilegienverlust und politische Teilhabe - Der neue Adel aus Politik, Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft



Hohenaschau
Zur Baugeschichte von Hohenaschau
Das Reich der Flora – Italienische Vorbilder für den Laubersaal auf Schloss Hohenaschau
Die Herrschaft Hohenaschau
Hoch- und Niedergerichtsbarkeit
Die Hohenaschauer Burg- und Schlossherren
Memoria und Fama – Porträts des bayerischen Adels
Adelige Mode vom 16. bis zum 18. Jahrhundert
Die Preysing-Hohenaschau
Die Familie Cramer-Klett als Inhaberin der Herrschaft Hohenaschau
Abgekürzt zitierte Literatur
Personenregister

Herausgegeben von Wolfgang Jahn, Margot Hamm und Evamaria Brockhoff, Augsburg 2008 (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 55/08), ISBN 978-3-937974-19-4, ca. 400 farbige Abb., 344 S.; erhältlich in der Ausstellung und beim Haus der Bayerischen Geschichte; 18,00 EURO (zzgl. Versandkosten)

Der Aufsatzband zur Bayerischen Landesausstellung 2008:

Adel und Adelskultur in Bayern
Hg. von Walter Demel und Ferdinand Kramer unter Mitarbeit von Barbara Kink, München 2008 (Zs. für bayerische Landesgeschichte Beiheft 32), Verlag C. H. Beck, ISBN 3-406-10673-6; 16,00 EURO (zzgl. Versandkosten)

Adel hat Konjunktur – jedenfalls in der Interessensphäre der Historiker, aber auch einer breiteren Öffentlichkeit. Auch aktuelle Darstellungen zum europäischen Adel bzw. den europäischen Adelsgesellschaften müssen jedoch immer wieder auf die Ebene der Landesgeschichte zurück greifen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Dabei ist gerade die Geschichte des neuzeitlichen bayerischen Adels keineswegs „aufgearbeitet“. Diese Lücke suchen die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes ein wenig zu schließen. Ausgehend von einem weiten Kulturbegriff werden die verschiedenen Bereiche adeligen Selbstverständnisses und Handelns aufgefächert, und zwar für den gesamten Zeitraum vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Stets ging es um das Streben des Adels nach Selbstbehauptung, ja möglichst Steigerung des Ranges. Doch zeigen sich bei aller Distinktion auch Formen der „Nahbarkeit“ und der standesübergreifenden Kommunikationsbereitschaft dieses Standes. Nicht erst im 19./20. Jahrhundert, als die Privilegien des Adels zunehmend in Frage gestellt wurden, entwickelte er zumindest teilweise eine beachtliche Anpassungsfähigkeit an veränderte Rahmenbedingungen, weil seine formale Privilegierung zwar immer hilfreich, aber nie völlig ausreichend für eine dauerhafte Statussicherung wirkte.
Der Sammelband soll die Auseinandersetzung mit dem Adel in Bayern auch dann noch bereichern und befruchten, wenn die Ausstellung beendet sein wird.



Bestellung des Kataloges und des Aufsatzbandes; 30,00 EURO (zzgl. Versandkosten)

Bücher zum Thema aus dem Programm des Hauses der Bayerischen Geschichte

Blutenburg - Beiträge zur Geschichte des Schlosses.
Schloss Blutenburg, im Münchner Vorort Menzing gelegen, war die erste vom Haus der Bayerischen Geschichte veranstaltete Ausstellung gewidmet. Breiten Raum nimmt die Dokumentation der Baubefunde der ursprünglich gotischen Anlage ein, die im 15. Jahrhundert neu gebaut wurde, um seit dem 16. Jahrhundert ein eher stiefmütterliches Dasein zu führen. Weitere Beiträge sind der berühmten Kapelle gewidmet, ein auf höchster Qualitätsebene stehendes sakrales Kunstwerk der Spätgotik mit den Altären Jan Polacks und den Skulpturen des „Blutenburger Meisters.“
Herausgegeben von Johannes Erichsen, München 1983, 2. erw. Neuaufl. 1985 (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 1/83), ISBN 3-9801342-7, 364 S.,
€ 5,- (zzgl. Versandkosten)

Anette von Heinz: Königsmord in Bamberg
Im Rahmen der Landesausstellung „Herzöge und Heilige. Das Geschlecht der Andechs-Meranier“ entstand diese spannende Erzählung aus der Zeit, in der die Wittelsbacher das führende Adelsgeschlecht in Bayern wurden. Bis 1918 sollten sie die Geschicke Bayerns als Herrscher bestimmen. In diesem Buch erfährt man aber auch viel über die Lebensumstände aus der Zeit der Kreuzritter und Minnesänger.
München 1993, genehmigte Ausgabe im Bertelsmann Verlag, 87 S., farbige Illustrationen von Dieter Klama,
€ 2,50 (zzgl. Versandkosten)

Reichsstädte in Franken.
Die so genannten kleinen fränkischen Reichsstädte Dinkelsbühl, Schweinfurt, Rothenburg, Weißenburg und Windsheim werden, vor allem in ihrer politischen Eigenständigkeit, beleuchtet. Den zeitlichen Rahmen bildet die Epoche von 1450 bis 1650, als die Reichsstädte ihre größte Blüte erlebten.
Herausgegeben von Rainer A. Müller und Brigitte Buberl (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 14/87), ISBN 3-9801342-4-5, 295 S.,
€ 5,- (zzgl. Versandkosten)


Aus dem adeligen Leben im Spätmittelalter.
Die Skaliger in Oberitalien und in Bayern - Momenti di vita nobiliare nel tardo medioevo. Gli Scaligeri nell`Italia settentrionale e in Bavaria
Herausgegeben von Manfred Treml unter Mitarbeit von Fritz Armbruster und Wolf Weigand (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 12/86), ISBN 3-9801-342-2-9, 160 S., mit zahlreichen Abb. sowie einer farbigen Beigabe des Wandteppichs mit der Darstellung des Kampfes der Tugenden und Laster aus den Museen der Stadt Regensburg (um 1400).
€ 5,- (zzgl. Versandkosten)