1.3 Überleben in der Stein-Zeit"
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Drei Fragen beschäftigten die
Menschen in den ersten Nachkriegsjahren: "Wie werde ich satt? Wo kann ich
unterkommen? Wann finde ich meine Familie wieder?" Notbehelfe, Schwarzmarkt
und Suchdienst waren die Antworten. Vor allem nach dem strengen Winter 1946/47 wurde die Versorgung mit Nahrungsmitteln zum Problem. Selbst in der US-Zone, in der verglichen mit den anderen Besatzungszonen die größten Rationen erhältlich waren, kam es ab 1947 zu Hungerdemonstrationen. Die schwierige Ernährungslage änderte sich grundlegend nach der Währungsreform 1948. | |
Inventur Dies ist meine Mütze, dies ist mein Mantel, hier mein Rasierzeug im Beutel aus Leinen. Konservenbüchse: Mein Teller, mein Becher, ich hab in das Weisblech den Namen geritzt. Geritzt hier mit diesem kostbaren Nagel, den vor begehrlichen Augen ich berge. Im Brotbeutel sind ein Paar wollene Socken und einiges, was ich niemand verrate, |
so dient es als Kissen nachts meinem Kopf. Die Pappe hier liegt zwischen mir und der Erde. Die Bleistiftmine lieb ich am meisten: Tags schreibt sie mir Verse, die nachts ich erdacht. Dies ist mein Notizbuch, dies meine Zeltbahn, dies ist mein Handtuch, dies ist mein Zwirn. Günter Eich Remagen, April/Mai 1945 |
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