Ideenwettbewerb Nürnberg 1947
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Zerstörung als Chance
Einen strengen Bruch mit dem bisher organisch
gewachsenen Stadtkörper sah dieser Entwurf mit radial
angelegten Neubaubezirken und der durch eine Allee davon
getrennten Altstadt vor. Neben der Wiederherstellung
noch bestehender wertvoller historischer Gebäude und der
Anlage des Burgbergtunnels sollte jeder neue Bezirk mit
einem Funktionsbau wie Schul- oder Krankenhaus,
städtischem Amt oder Lebensmittelläden ausgestattet
sein.
Die Trostlosigkeit dunkler, verbauter Hinterhöfe
kontrastierte dieser Aufbauplan mit der Gestaltung
des Innenhofes zu einem schönen, lichten, geräumigen
Hofraum mit Rasen und Bäumen.
Die Beseitigung der hölzernen Ladenvorbauten und ein
mehrstöckiges Gebäude mit Kolonnaden an der Südseite
sollten den Hauptmarkt architektonisch aufwerten und
verkehrstechnisch besser erschließen.
Experimentierfreudig präsentierte dieser Entwurf die
Altstadt als konzentrische Stadtanlage mit monumentalen
Geschäftshäusern entlang des Ringes.
Den Wunsch vieler Wettbewerbsteilnehmer nach mehr
Grünbereichen innerhalb der Innenstadt repräsentiert
dieser Entwurf des vor der Zerstörung komplett
überbauten und hier zur Grünanlage umgestalteten
Trödelmarktes.
Wie bei dem Vorschlag, den Platz zwischen Jakobskirche,
Elisabethkirche und Weißem Turm durch Abtragung eines
teilweise zerstörten Wohnhauses (Fischküche Rackl)
freizulegen, wurden Bombenschäden vielfach auch als
Chance interpretiert, historische Gebäudeensembles
aufzuwerten.