(Teilkopie nach einem 1557 datierten
Bildnis von Andreas Riehl d.Ä.)
Inschrift oben rechts: ALBERTVS DER
IVNGE / MAR: ZV BRANDENBVRG / STARB
ZV PFORTZE [Pforzheim]/ ANNO 1557. /
ÆTATIS SVÆ / 35 (Seines Alters
35)
Das Halbfigurenbildnis zeigt den
rotbätigen Markgrafen Albrecht
Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach
im Alter von 35 Jahren. Er steht in
martialischer Aufmachung nach links
gewandt vor einem dunklen
Hintergrund. Er ist in einen
Harnisch gekleidet, über dem er
eine schräg über die Brust
laufende rotgoldene Gliederkette
trägt. Am Hals ist eine weiße
Krause mit schwarzer Bordüre
sichtbar. Seinen Kopf schmückt ein
spitzer schwarzer Filzhut. In seiner
rechten Hand hÖlt der
gefürchtete Söldner- und
Reiterführer den langen
Kommandostab, seine linke stützt
sich auf das Schwert.
Bei dem Porträt handelt es sich um
eine zeitgenössische Teilkopie
nach einem 1557 datierten postumen
Ganzfigurenbildnis von Andreas Riehl
d.Ä. aus dem ehemaligen Berliner
Zeughaus. Ebenfalls 1557 gemalt
wurde das im nördlichen
Seitenschiff des Heilsbronner
Münsters hängende fast
lebensgroße Gedächtnisbild für
den Markgrafen, das von dem
Nürnberger Maler Lukas
Grüneberger geschaffen wurde und
den Fürsten in derselben
Aufmachung und Haltung wiedergibt.
Das hier besprochene Gemälde
stammt aus der markgräflichen
Galerie in Ansbach
Literatur:
Bachmann, Erich/Seelig,
Lorenz/Stierhof, Horst H.:
Plassenburg ob Kulmbach. Amtlicher
Führer, München 1991, S. 41f.
Person:
Albrecht Alcibiades, Markgraf von
Brandenburg-Kulmbach
* 28. 3. 1522 in Ansbach
† 8. 1. 1557 in Pforzheim
Sohn von Markgraf Kasimir von
Brandenburg-Kulmbach und Susanne von
Bayern (Tochter von Herzog Albrecht
IV.); unverheiratet.
Wie sein Vater Kasimir stellte sich
auch Albrecht schon frühzeitig in
die Dienste der Habsburger. Auf der
Seite Kaiser Karls V. kämpfte er
im Schmalkaldischen Krieg 1546/47
sogar gegen seine eigenen
Glaubensgenossen. Nachdem er sich in
späteren Jahren jedoch vom Kaiser
abgewandt und mit dem 2.
Markgräflerkrieg den
„Fränkischen Bund" gegen sich
aufgebracht hatte, wurde 1553 die
Reichsacht über ihn verhängt, so
dass er außer Landes fliehen
musste.