Öl auf
Leinwand, 61 x 52,4 - Inv.-Nr. 6851 (Gm 654)
Inschrift oben: MARIA ARCHIDVCISSA
AVSTRIAE. / ANNO AETATIS XXXIX.
Darunter, links neben dem Kopf: M.
D. Rechts neben dem Kopf: LXXXX.
(Maria Erzherzogin von Österreich
im Alter von 39 Jahren 1590)
Das Brustbild ohne Hände zeigt die
leicht nach links gewandte
Erzherzogin Anna von Steiermark, die
Ältere Tochter von Herzog Albrecht
V. von Bayern und Gemahlin von
Erzherzog Karl II. von Steiermark,
vor dunklem Grund. Sie blickt den
Betrachter aus ihren blauen Augen
an. Zu dem schwarzen Kleid mit
weißem Mühlsteinkragen und
weißem Schalkragen, den ein
wabenartiges Relief ziert, tr�gt
die Dargestellte eine perlenbesetzte
Haube. Eine Perlenkette und ein
Anhänger mit einem von zwei
L�wen flankierten Diamanten bilden
ihren Schmuck.
Das Gemälde gehört zusammen mit
den Porträts der Erzherzogin Maria
Christierna (Bayerische
Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr.
6845), Erzherzogin Anna (Bayerische
Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr.
6846), der Erzherzogin Katharina
Renea (Bayerische
Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr.
6847) und des Erzherzogs Ferdinand,
des späteren Kaisers Ferdinand II.
(Bayerische
Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr.
6849), zu einer Serie, die Repliken
einer zwischen 1590 und 1595
entstandenen Reihe von Bildnissen
der Familie Erzherzog Karls II. von
Steiermark sind. Au�er dem
Porträt der Maria von Bayern,
Karls Gemahlin, umfasste die Serie
vermutlich die zwölf Kinder des
Paares sowie vielleicht Karl II.
selbst. Der Auftraggeber ist am
Münchner oder Wiener Hof zu
vermuten.
Literatur:
Germanisches Nationalmuseum
Nürnberg (Hg.): Die Gemälde des
16. Jahrhunderts., bearb. von Kurt
L�cher unter Mitarbeit von Carola
Gries, Stuttgart 1997, S. 510-515.
Person:
Maria, Erzherzogin von Steiermark,
geb. Herzogin von Bayern
* 21.3.1551 in München
† 29.4.1608 in Graz, Grabstätte in
St. Katharina, Graz
Tochter von Herzog Albrecht V. von
Bayern und Erzherzogin Anna von
Österreich; Schwester von Wilhelm
V.; seit 1571 verheiratet mit
Erzherzog Karl II. von Steiermark;
Ihr Sohn Ferdinand war der spätere
Kaiser Ferdinand II.
Für die Heirat Marias mit
Erzherzog Karl II. von Steiermark
musste eine Erlaubnis bei Papst Pius
V. eingeholt werden, da Maria Karls
direkte Nichte war. Die streng
katholische Maria erzog ihren Sohn,
den späteren Kaiser Ferdinand,
pers�nlich. Außerdem konnte sie
durchsetzen, dass Ferdinand zum
Studium an die Jesuitenuniversit�t
nach Ingolstadt geschickt wurde.
Zeitlebens unterstützte sie ihren
Mann in allen gegenreformatorischen
Unternehmungen.