Linker Flügel des
Sebastiansaltars: Hl. Elisabeth mit drei Bettlern |
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Inschrift auf dem Architrav: Sancta
- Elisabet
Auf der Außenseite: Maria der
Verk�ndigung (Grisaille)
Eingerahmt von einer b�hnenartigen
Renaissancearchitektur steht die hl.
Elisabeth und spendet einem von drei
Bettlern, die zu ihren F��en
knien, aus einem Krug Wasser. Im
Hintergrund der Szene ist eine
Landschaft mit einer
Architekturdarstellung zu sehen, die
den Seitenflügel mit der
Mitteltafel (Martyrium des hl.
Sebastian) verbindet. Die hl.
Elisabeth wirkte im 13. Jahrhundert
in Th�ringen, wo sie als Gemahlin
des Landgrafen Ludwigs IV. auf der
Wartburg lebte, als Wohlt�terin
der Armen, Kranken und
Auss�tzigen. Zu Elisabeths rechter
Seite ist ein Knabe abgebildet,
dessen Gesicht mit Pocken
übers�t ist. Interessanter Weise
verlieh Hans Holbein d.Ä. diesem
Kranken die Gesichtsz�ge seines
Sohnes, dem späteren berühmten
Künstler Hans Holbein d.J.,
während er sich selbst in dem
hinteren vollb�rtigen Kopf zur
Linken der Heiligen porträtierte.
Für das Selbstbildnis des
Künstlers hat sich eine
hervorragende beschriftete
Silberstiftzeichnung in Chantilly
(Mus�e Cond�) erhalten. Genauere
Untersuchungen der Tafel mit Hilfe
der Infrarotreflektographie ergaben
jedoch, dass die beiden Porträts
von Vater und Sohn keineswegs von
Anfang an vorgesehen waren. In den
Unterzeichnungen waren hier zwei
ganz andere K�pfe mit anderer
Haltung und Blickrichtung angelegt.
Erst während der malerischen
Umsetzung scheint sich der
Künstler kurzfristig dazu
entschieden zu haben, sich selbst
und seinen Sohn in den beiden um
Hilfe Bittenden zu portr�tieren.
Doch wie kam es zu dieser spontanen
Entscheidung des Künstlers? Und
warum stellte Holbein seinen Sohn
als Kranken mit einer Art Aussatz
dar? Vermutlich ereignete sich
während der Ausf�hrung des
Altares etwas Ma�gebliches.
Vielleicht war Hans Holbein d.J.
erkrankt und man bangte um sein
Leben, so dass Holbein d.Ä. die
Tafel zu seinem persönlichen
Votivbild mit dem aktuellen Anliegen
der Heilung seines Sohnes, umformte.
In diesem Zusammenhang ist auch die
Frage, wer der eigentliche Stifter
des Altares war, von Bedeutung. Der
Sebastiansaltar befand sich bis zum
Jahr 1809 in der Jesuitenkirche St.
Salvator in Augsburg, wohl in der
Sebastianskapelle. Während man
bisher annahm, dass der Altar 1516
im Auftrag der Dominikanerin
Magdalena Imhof gemalt und in der
Klosterkirche St. Katharina in
Augsburg aufgestellt wurde, vermutet
man neuerdings, dass er in
irgendeiner Augsburger Haus- oder
Familienkapelle oder in der
Sebastianskirche vor dem Jakobertor
aufgestellt war, die in der
Reformationszeit abgebrochen wurde.0 |
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Literatur: |
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Bayerische Staatsgemäldesammlungen
(Hg.): Alte Pinakothek München.
Erl�uterungen zu den ausgestellten
Gemälden, München 1986, S.
250-252.
Bushart, Bruno: Hans Holbein - Vater
und Sohn, in: Zeitschrift für
schweizerische Archaeologie und
Kunstgeschichte, 55. 1998, S.
151-68, hier S. 151-152.
Stange, Alfred: Kritisches
Verzeichnis der deutschen
Tafelbilder von Dürer, Teil II,
München 1970, S. 174. |
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Person: |
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Hans
Holbein d.Ä. und sein Sohn Hans
d.J.
* -
† -
Hans Holbein d.Ä., der Vater von
Hans und Ambrosius Holbein,
gehörte zu den geschütztesten
Malern seiner Zeit und gilt neben
Hans Burgkmair d.Ä. als
führender Augsburger Künstler
der Spätgotik. Sein malerisches
Werk besteht aus Altargemälden,
selbstständigen Einzeltafeln mit
religiösen Themen und Porträts.
Innerhalb seines zeichnerischen
Œuvres kommt den mit Silberstift
gefertigten Bildnissen besondere
Bedeutung zu. Außerdem lieferte
Holbein Entwürfe für
Glasgemälde und
Goldschmiedearbeiten.
Hans Holbein d.J.gehört neben
Dürer und Grünewald zu den
größten deutschen Malern seiner
Zeit, wobei Holbein vor allem auf
dem Gebiet der Porträtmalerei eine
besondere Bedeutung zukommt. |
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Maler: |
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Hans Holbein der Ältere
* um 1465 in Augsburg
† 1524 vielleicht in Basel
Hans Holbein d.Ä., der Vater von
Hans und Ambrosius Holbein,
gehörte zu den geschütztesten
Malern seiner Zeit und gilt neben
Hans Burgkmair d.Ä. als
führender Augsburger Künstler
der Spätgotik. Sein malerisches
Werk besteht aus Altargemälden,
selbstständigen Einzeltafeln mit
religiösen Themen und Porträts.
Innerhalb seines zeichnerischen
Œuvres kommt den mit Silberstift
gefertigten Bildnissen besondere
Bedeutung zu. Außerdem lieferte
Holbein Entwürfe für
Glasgemälde und
Goldschmiedearbeiten. |
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