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Die Messe des heiligen Gregor [ zurück ]
 
Maler:   unbekannt (Anonymer Meister aus der Schule Lucas Cranachs des Älteren)
Datiert:   um 1520/25
Bild:   Öl auf Holz, 150,2 x 110 - Inv.-Nr. 6270
 
   
 
Dargestellt ist die Legende von der Messe des heiligen Papstes Gregor des Großen, als auf das Gebet des Papstes hin Christus als Schmerzensmann, umgeben von seinen Leidenswerkzeugen, auf dem Altar erscheint. In der Wolke darüber sind symbolisch einige Stationen vom Leidensweg Christi wiedergegeben. Auf der Kasel des Papstes ist der Gekreuzigte in Form einer Perlenstickerei abgebildet, auf seinem Humerale das Schweißtuch der Veronika. In dem rechts befindlichen Betstuhl, über dem das von einem Putto gehaltene Wappen von Kardinal Albrecht von Brandenburg angebracht ist, wohnen kniend Kardinal Albrecht, ein Bischof und ein zweiter Kardinal der Messfeier bei. Albrecht, der seinen Kardinalshut vor sich auf dem Betpult abgelegt hat, tr�gt über dem Rochett eine rote Mozzetta und auf dem Kopf ein rotes Birett. In seiner rechten Hand hÖlt er ein mit Beschl�gen verziertes liturgisches Buch.
Sicherlich hat der aus dem Haus Hohenzollern stammende Kirchenfürst das Gemälde in Auftrag gegeben. Kardinal Albrecht von Brandenburg, der sich in vielen und sehr unterschiedlichen Bildnissen hat darstellen lassen, tritt auf dem Bild der Gregorsmesse als Zeugenfigur auf und b�rgt so mit seiner Person für die Vergegenw�rtigung eines für ihn wichtigen Heilsgeschehens. Sein Bild wird somit in den Dienst der Glaubensvermittlung gestellt. Im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen befindet sich ein weiteres Gemälde von der Hand desselben Künstlers, auf dem ebenfalls das Thema der Gregorsmesse, verbunden mit einem Bildnis des Kardinals, behandelt ist (Inv.-Nr. 6271).
Das ursprünglich auf einem Altar angebrachte Bild stammt aus der Stiftskirche St. Peter und Alexander in Aschaffenburg. Ursprünglich d�rfte es zu dem von Kardinal Albrecht von Brandenburg veranlassten Ausstattungsprogramm der Stiftskirche in Halle an der Saale gehört haben, bevor das Stift nach dem Anschluss Halles an die Reformation von dem Kirchenfürsten 1541 aufgel�st wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts kam das Gemälde im Zuge der S�kularisation in bayerischen Staatsbesitz.
 
Literatur:   Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Galerie Aschaffenburg. Katalog, München 1975, S. 61f.
Fried.Ä.der, Max J./Rosenberg, Jakob: Die Gemälde von Lucas Cranach, Basel/Boston/Stuttgart 1979, S. 162, Kat.-Nr. SUP 12.
Reber, Horst: Die Bildnisse des Kardinals Albrecht von Brandenburg, in: Roland, Berthold (Hg.): Albrecht von Brandenburg. Kurfürst - Erzkanzler - Kardinal. 1490-1545, Mainz 1990 (Ausstellungskatalog), S. 83-98, hier S. 91f.
 
Person:   Albrecht, Markgraf von Brandenburg, Kardinal, Erzbischof von Mainz und Magdeburg, Administrator von Halberstadt, Kurfürst, Erzkanzler des Reichs
* 28.6.1490 bei CÖlln an der Spree
† 24.9.1545 auf der Martinsburg zu Mainz

Sohn des Kurfürsten Johann Cicero von Brandenburg und der Margaretha von Sachsen.

Der humanistisch gebildete und musisch veranlagte Albrecht von Brandenburg war Mitbegr�nder der 1506 eröffneten Universität in Frankfurt/Oder. Durch seine Wahl zum Erzbischof von Magdeburg und Administrator von Halberstadt (1513) sowie zum Kurfürst-Erzbischof von Mainz (1514) war Albrecht der Aufstieg in die höchsten kirchlichen und weltlichen Würden des Reiches gelungen.
Albrecht, der durch seine �mter in den Ablasshandel eingebunden war, verhielt sich der Reformation und Martin Luther gegenüber zurückhaltend.
   
 
Maler:   unbekannt (Anonymer Meister aus der Schule Lucas Cranachs des Älteren)
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