Der nach links gewandte Graf Moritz
von Ortenburg, dessen Gesicht ein am
Kinn geteilter Vollbart rahmt,
tr�gt ein Barett auf dem Kopf.
Unter der Schaube sieht man eine
Ordenskette mit dem Emblem des
liegenden L�wen, die ihren
Träger als zum Münchner Hof
gehörig ausweist. Durch die
geschlitzten Ärmel blitzt das
wei�e Hemd, von dem auch die
Halskrause und die Ärmelkrausen
sichtbar sind. In seiner linken Hand
hÖlt der Graf eine Nelke.
üblicherweise war die Nelke
Zeichen des Brautstandes, doch
Ortenburg blieb ledig.
Das Brustbild des bayerischen
Hofrats kann auf Grund der Anlage
und der Einpassung als Vorläufer
der späteren Hofbeamten-Serie
gelten. Eine Kopie des Gemäldes
befindet sich in der
Porträtsammlung des Erzherzogs
Ferdinand, die heute Bestandteil des
Wiener Kunsthistorisches Museums
ist.
Literatur:
L�cher, Kurt: Hans Schöpfer der
Ältere. Ein Münchner Maler des
16. Jahrhunderts, München 1995 (=
Ars Bavarica Bd. 73/74), S. 50f.
Person:
Moritz von Ortenburg, herzoglicher
Hofrat
Geburtsdatum und -ort unbekannt
† 6. 7. 1551 in München
Sohn von Ulrich (II.) von Ortenburg
und Veronika Aichberg.
Moritz von Ortenburg war von 1529
bis 1535 im Großen Ausschuss für
das Rentamt Straubing. 1550 wurde er
zum Hofrat ernannt.
Der Münchner Maler Hans Schöpfer
d.Ä. bekam als Porträtist und
Historienmaler seit ca. 1532
zahlreiche Aufträge vom
herzoglichen Hof. Für die
Herzoginwitwe Maria Jacobaea von
Bayern malte er eine Serie von
Hofdamenbildnissen, die von seinem
Sohn Hans fortgesetzt wurde.