Beschriftung auf der Rückseite:
Auff d. 10. maio Im 1471 Jar pin ich
/ Jorg Ketzler d. Elter von meiner
mutter / selige genannt Katharina
vnd mein vatter / Seliger genannt
petter Ketzler • vnd das /
Nebenbildt ist von Jacob Elsner noch
/ mir abgemolt worden auf den 10
Jvyo [Juli] / Im 99 Jar also das ich
eben auff / die Zeyt alt gewesen bin
28 jar vnd / 9 wochen ich Jörg
Ketzler b�rger zu / N�remberg
kost 7 fl 2 d [7 Gulden 2 Pfennige ]
Das leicht nach links gewandte, den
Rahmen dicht fÖllende Brustbild
zeigt den 28-j�hrigen Jörg
Ketzler aus Nürnberg vor einem
olivgr�nen Hintergrund. Rechts und
links neben Ketzlers Kopf stehen
schmuckhaft dessen goldene,
verschn�rkelte Initialen J und K.
Auf den dunkelblonden,
schulterlangen Locken des Mannes
sitzt das schwarze Barett. Die
hellen Augen unter den schwarzen
Brauen sind auf den Betrachter
gerichtet. Bekleidet ist Ketzler mit
einer ockerbraunen, lederartigen,
Ärmellosen Schaube und einem
roten, langÄrmeligen Wams, das
weit ausgeschnitten ist. Seine mit
zwei Ringen geschmückten Hände,
die einen Rosenkranz mit roten
Perlen halten, hat der Künstler im
Verhältnis zum Kopf des
Dargestellten
unverhältnism��ig klein
wiedergegeben.
Auf der Rückseite ist das
Gemälde sorgfÖltig von dem
Porträtierten beschriftet worden,
wobei er nicht nur Angaben zu seiner
eigenen Person liefert, sondern auch
das Entstehungsdatum des Bildnisses,
den Namen des Künstlers und den
genauen Preis nennt. Auf dieser
Inschrift fu�t die Kenntnis der
Elsner’schen Bildnismalerei.
Literatur:
Buchner, Ernst: Das deutsche Bildnis
der Spätgotik und der frühen
Dürerzeit, Berlin 1953, S. 141 und
S. 211.
Strieder, Peter: Tafelmalerei in
Nürnberg. 1350-1550, hg. vom
Germanischen Nationalmuseum,
Königstein im Taunus 1993, S.
102ff. und S. 240.
Jakob Elsner
* um 1460, wahrscheinlich in
Nürnberg
† 1517 in Nürnberg
Jakob Elsner arbeitete in erster
Linie als Porträtmaler und
Illustrator von Handschriften. In
seiner Bildnismalerei zeigt er sich
von Albrecht Dürer beeinflusst.
Größere künstlerische
Bedeutung genießt er aber auf dem
Gebiet der Miniaturmalerei, wo er
mehrere liturgische Bücher
illuminierte.